Wülfrath Schön vielseitig

Düsseldorf · Gymnasium Wülfrath setzte sich bei „School Battle“ gegen die Gesamtschule Barmen durch.Lautstärke der Fans und das Urteil der Jury reichten für Platz 2 in der Gesamtwertung.

Radio-Moderator Thorsten Iffland hält das Dezibel-Messgerät von der Bühne aus dem jubelnden Publikum entgegen. „Drei, zwei, eins…“. Spätestens bei Null dürfte die Elberfelder Innenstadt aus dem Schlaf gerissen worden sein. „100 Dezibel“, verkündet Iffland. Eine merkwürdige Szenerie? Definitiv. Doch sie ist wichtiger Bestandteil des sogenannten „School Battle“. Das Konzept: In sechs solcher Battles treten je zwei 13. Jahrgangsstufen von Gymnasien und Gesamtschulen mit musikalischen Darbietungen – Gesang, Show, Tanz oder Cheerleader-Formation – gegeneinander an. Als Hauptpreis winkt ein „Rund um“-Abi-Paket der Firma Abimania zur Finanzierung von Abiball, Abizeitung, T-Shirts und Aufklebern. Unter elf Wuppertaler Schulen hat sich auch das Gymnasium Wülfrath gemischt.

Abiparty geplant

„Eigentlich wollte ich nur unsere nächste Abiparty in Wuppertal planen“, erzählt Mike Bierwas, Schüler der Jahrgangsstufe 13. „Völlig unerwartet hat man mir das Angebot gemacht, auch am School Battle teilzunehmen.“ Aus dem Kartenverkauf dürfen die Jahrgänge einen Teilbetrag für die Abikasse behalten. Zu verlieren gab es also nichts. „Im Gegenteil. Ich wär dumm gewesen, hätte ich dieses Angebot abgeschlagen.“ Schnell stand der Gegner fest: die Wülfrather mussten gegen die Gesamtschule Barmen antreten. Die heiße Vorbereitungsphase begann. Ideen für eine überzeugende Performance wurden in Kleingruppen entwickelt, viele wieder verworfen.

Nun startete das vorletzte School Battle im Elberfelder Bloom Club. Den Anfang machen die Vertreter aus Barmen. Sie setzen vor allem auf Sexappeal. Die jungen Damen begeistern durch Live-Gesang und einstudierte Choreographien zu beliebten Partyhits. Als sei dies nicht schon genug, weiß eine männliche Cheerleading-Gruppe dem Publikum besonders einzuheizen. Die Wülfrather zeigten sich etwas vielseitiger. Mit einem Potpourri aus verschiedenen Musikrichtungen will man die gesamte Bandbreite der Musikgeschmäcker abgedeckt wissen. Von einer Choreographie zu „Lady Marmalade“ in knappen Outfits, über Headbangen zu fetziger Rockmusik und dem sehr beliebten Jumpstyle-Tanz, bis hin zu einer etwas individuellen Interpretation des Backstreet Boys-Hits „Everybody“ war alles dabei.

Kartenverkauf ein Faktor

Gezählt wurden schließlich die an der jeweiligen Schule Anzahl der verkauften Karten, die Lautstärke der Unterstützer und die von einer Jury vergebene Punktzahl für den Auftritt. Um Mitternacht wird der Traum der Wülfrather Realität: das Gymnasium gewinnt mit 589 Punkten und schiebt sich damit sogar auf Platz zwei in der bisherigen Gesamtwertung vor. Da nur die drei besten Schulen ins Finale einziehen, müssten beide Schulen des letzten Battles im Februar eine bessere Punktzahl erreichen um den Wülfrather Siegeszug zu stoppen. Es bleibt also spannend.

(RP)
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