Wülfrath BUND: Stromverbrauch senken

Wülfrath · Götz-Reinhard Lederer, Vorsitzender der BUND-Kreisgruppe Mettmann, hat sich mit Möglichkeiten der Energiegestaltung befasst. "Die Idee ist schon früher gekommen, bevor der Atomausstieg offiziell beschlossen war", sagte er jetzt im Pressegespräch. Es gehe dem BUND um einen realistischen, Parteien unabhängigen Ausstieg. Bei der Gestaltung der Energiewende seien viele sinnvolle aber auch weniger sinnvolle Vorschläge im Umlauf, die oft von verschiedenen Interessen geprägt seien.

 BUND-Kreisvorsitzender Götz-Reinhard Lederer: Bei Elektrogeräten soll der Stromverbrauch angegeben werden.

BUND-Kreisvorsitzender Götz-Reinhard Lederer: Bei Elektrogeräten soll der Stromverbrauch angegeben werden.

Foto: Achim Hüskes

Wärmeverlust bei Stromerzeugung

Atomausstieg sei machbar. Es sei nicht notwendig, dafür den Bereich Kohle auszubauen, wie von der SPD gewünscht. Als wichtigen Schritt, auch für Bürger/Konsumenten, nannte Lederer Energieeinsparung. Laut Leitstudie 2010 des Umweltbundesamtes verteile sich der Energieverbrauch zwar zur Hälfte auf Heizung, je ein Viertel auf Strom und Verkehr. Da bei der Erzeugung von Strom zwei Drittel Wärmeverlust entstehe, werde für die Stromerzeugung fast doppelt so viel Energie benötigt wie für Heizung und Verkehr zusammen. "Bei Elektrogeräten muss der Stromverbrauch angeben sein", mahnte Lederer. Es gebe Geschäfte, die beispielsweise Fernseher führten, bei denen der Verbrauch vermerkt sei. Bei PC, wiewohl Stromfresser, werde das leider nicht gemacht. Verbraucher sollten beim Kauf von Elektrogeräten generell nach dem Stromverbrauch fragen. Zudem wünschte sich Lederer eine Abwrackprämie für ältere Kühlschränke.

Selbst Besitzer einer kleinen energiesparenden Kraft-Wärmekoppelung in seinem Wülfrather Wohnhaus ("mit fünf KW eigentlich zu groß für uns, wir könnten theoretisch auch Nachbarn versorgen") empfiehlt er die Einrichtung ähnlicher Kraftwerke. "Wir haben Neubaugebiete, beispielsweise am Flehenberg. Warum packt man für ein kleines Kraftwerk nicht 50 Häuser zusammen?" Ihm sei nicht erklärlich, warum nicht auch die Stadtwerke so etwas anbieten. Das Bergische Plateau eigne sich auch für 70 Kilowatt-Blockheizkraftwerke für 70 Häuser zum Preis von 70000 Euro. Die Stadtwerke hätten einen wichtigen Part. Sie seien in den Städten, Blockheizkraftwerke müssten die Nähe zu Wohnbebauung haben. "Stadtwerke können das am besten und sie könnten noch Strom verkaufen", sagte Lederer.

Windräder in Kocherscheidt

Hinsichtlich erneuerbarer Energien kann sich Lederer gut auch Windräder in Kocherscheidt vorstellen, unter Einbeziehung der Bürger, als sogenannte "Bürger-Windräder". Als Beispiel nannte er die Stadt Ratingen, wo Windradfinanzierung durch Bürger laufe. "Bürger können finanziell profitieren. Außerdem hat man durch die Einbeziehung der Bürger Verstärkung. Wenn man Leute hinter sich hat, geht es leichter."

(rmg)
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