Meerbusch Sportsachen für Flüchtlinge gesucht

Meerbusch · Über eine private Initiative läuft derzeit eine große Aktion. Gesammelt werden Fußballschuhe und Trainingsanzüge für Asylbewerber. Auch Nachwuchs aus sozial schwachen Familien soll mit Sportkleidung versorgt werden

 Umgeben von Fußballschuhen, Trainingsanzügen und sonstiger Sportkleidung: Maria Nollau vom TuS Bösinghoven erfasst und verwaltet die Spenden für Bedürftige.

Umgeben von Fußballschuhen, Trainingsanzügen und sonstiger Sportkleidung: Maria Nollau vom TuS Bösinghoven erfasst und verwaltet die Spenden für Bedürftige.

Foto: Ulli Dackweiler

Eigentlich suchte der Meerbuscher RP-Fotograf Ulli Dackweiler nur zwei Paar Fußballschuhe für seine Flüchtlings-Patenkinder. Beim SSV Strümp hatte er sie zu diesem Zeitpunkt bereits unkompliziert zum Training angemeldet.

"Auf Facebook fragte ich gezielt nach Größe 37 und 41, innerhalb von nur zwei Tagen hätte ich dann bereits eine komplette Mannschaft ausstatten können", berichtet der Fotograf. Zusammen mit dem Meerbuscher Fußballkenner Ulf Ziebarth entstand die Idee, bei der Jugendfußball-Stadtmeisterschaft mit gezielten Durchsagen und kleinen Handzettel weiter zu sammeln. Klaus-Dieter Schmitz, Jugendvorstand beim SSV Strümp und Daniel Peters, Abteilungsleiter Fußball beim TuS Bösinghoven sagten sofort ihre Mithilfe zu.

"Alleine bei der Jugend-Stadtmeisterschaft kamen zwei Kofferraumladungen zusammen", sagt Schmitz. "Die Fäden und Spenden laufen nun in Bösinghoven zusammen, wo die Sachen zentral erfasst werden. Maria Nollau, unsere gute Seele im Verein, freut sich über die ersten prall gefüllten Säcke und Kartons", berichtet Daniel Peters.

Gesucht werden weiterhin gut erhaltene Hallen- und Fußballschuhe in allen Größen, auch Trainingsanzüge, Sporttaschen, T-Shirts und Hosen sind gerne gesehen. Alles sollte mit Sport zu tun haben, eine weitere Kleiderkammer will niemand. Für Skateboards, Inliner und ähnliches fehlt es schlicht am Lagerplatz. Das Ziel: Jeder Flüchtling, aber auch der Nachwuchs aus sozial schwachen Familien, soll versorgt werden.

Angenehmer Nebeneffekt: Aus öffentlichen Geldern des Bildungs- und Teilhabepakets beschaffen sich die Eltern normalerweise die Ausrüstung. Die eingesparten Mittel im Budget können so für andere Zwecke wie Musik, Sport und Spiel verwendet werden.

Die Verantwortlichen der beteiligten Sportvereine sind sich sicher, dass durch Integration, vor allem im Sport, alle profitieren und neue Kontakte in beide Richtungen geknüpft werden können. Wegen der zahlreichen Spenden hat der ASV Lank nun aktuell eine weitere Annahmestelle im Lanker Vereinsheim eingerichtet.

Zugriff auf die gespendete Sportausrüstung erhalten alle Meerbuscher Sportvereine, alle Initiativen, Personen und Verbände, die mit Flüchtlingshilfe zu tun haben und auch die Stadt Meerbusch.

Weitere Spenden nehmen entgegen: Maria Nollau, TuS Bösinghoven, Windmühlenweg, montags bis freitags von 16 bis 21 Uhr und Dierk Ziebell, ASV Lank, Nierster Straße, dienstags und donnerstags von 17.15 bis 18.45 Uhr.

(RP)
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