Meerbusch Kranwagen bringt riesigen Wasserfilter unter die Erde

Meerbusch · Andere Städte interessieren sich bereits für die Meerbuscher Methode, das Regenwasser an stark befahrenen Straßen zu säubern

 Ein Kranwagen setzte gestern früh um 7.30 Uhr in Strümp den neuartigen Filterschaft in die Baugrube.

Ein Kranwagen setzte gestern früh um 7.30 Uhr in Strümp den neuartigen Filterschaft in die Baugrube.

Foto: Stefan Büntig

Ein Kranwagen hat gestern früh in Strümp einen neuartigen Regenwasserfilter mit 3,60 Meter Durchmesser in eine vier Meter tiefe Spritzbetonbaugrube unter die Kreuzung Auf der Gath/Strümper Berg eingesetzt. Die Anlage soll künftig das Regenwasser der stark befahrenen Xantener Straße von schädlichen Stoffen wie Reifenabrieb und Motoröl reinigen, bevor es in die Strempe geleitet wird.

Mit dem Einbau des Filters reagiert die Stadt Meerbusch auf eine Novelle der wasserrechtlichen Bestimmungen des Landes NRW. Zugleich geht sie neue Wege bei der Wasserfilterung. "Die herkömmliche Methode, Regenwasser zu säubern, ist der Bau von Regenklärbecken. Die benötigen aber sehr viel Platz, der in der näheren Umgebung der Xantener Straße nicht zur Verfügung stand", erklärte Projektleiter Georg Bahners von der Stadtverwaltung. "Die Stadt Wuppertal hat ebenfalls wenig Platz, aber viel Regen. Dort haben wir uns angeschaut, wie die das lösen", berichtete Matthias Unzeitig, zuständiger Abteilungsleiter. Der Filterschacht, der gestern im Beisein eines Kontrolleurs der Bezirksregierung Düsseldorf unter die Erde gebracht wurde, ist der erste im Rhein-Kreis Neuss. "Andere Kommunen des Kreises haben ebenfalls Interesse an der Technik", erklärte Unzeitig.

190 000 Euro kostet die Baumaßnahme, die Hälfte der Kosten trägt das Land NRW. Durch den Filter fließt künftig das behandlungsbedürftige Regenwasser, das auf einer Fläche von rund 22 000 Quadratmetern niedergeht. Bis zu 40 Liter pro Sekunde können in dem neuen Schacht unter der Erde gefiltert werden. Und bei Starkregen? "Für solche Fälle ist der Filter ebenfalls gerüstet", erklärte Unzeitig. "Dann wird nur der erste Teil des Regenwassers gefiltert, die restlichen Wassermassen fließen so durch." Die Bauarbeiten hatten sich leicht verzögert. Ursprünglich sollten die Arbeiten in diesen Tagen abgeschlossen sein. Nun dauert es voraussichtlich drei Wochen länger.

(mrö)
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