Meerbusch Schüler checken ins Berufsleben ein

Meerbusch · Ein Schnuppertag, aus dem mehr werden kann - die Aktion "Check in Berufswelt" soll auch in diesem Jahr wieder Tausenden Jugendlichen im Rhein-Kreis Neuss, im Kreis Viersen, in Mönchengladbach und in Krefeld die Möglichkeit geben, hinter die Kulissen einer Betriebes zu schauen. Im Rhein-Kreis haben sich für den 26. Juni bislang 77 Unternehmen angemeldet. Insgesamt sollen 235 verschiedene Ausbildungsberufe und Praktika mit und ohne Kombination eines entsprechenden Studiengangs in der betrieblichen Praxis für die Schüler offen stehen.

 Was macht eigentlich ein Hotelfachmann oder ein Koch? Am 26. Juni können sich Schüler diese Frage im "Rheinhotel Vier Jahreszeiten" beantworten lassen.

Was macht eigentlich ein Hotelfachmann oder ein Koch? Am 26. Juni können sich Schüler diese Frage im "Rheinhotel Vier Jahreszeiten" beantworten lassen.

Foto: Ulli Dackweiler

Die Initiatoren und Wirtschaftsförderer sind sich einig: Die "Check in Berufswelt"-Aktionstage bringen Vorteile für beide Seiten. Schüler erhalten Chancen und Perspektiven, Unternehmen können sich präsentieren und junge Menschen für ihre Branche begeistern. Im vergangenen Jahr nahmen 258 Betriebe verschiedener Branchen - vom Handwerksbetrieb bis hin zum Dienstleistungsunternehmen - und rund 5000 Schüler an der Aktion teil. "Das können wir in diesem Jahr noch übertreffen", sagt Organisator Thomas Feldges. "Firmen, die Jugendlichen eine Orientierungshilfe bei der Berufswahl geben möchten, haben immer noch die Möglichkeit, sich bei uns zu melden. " Auch die Betriebe möchten sich mit dem Projekt für die Zukunft absichern, zum Beispiel im Handwerk. Stichwort Fachkräftemangel. "Das Projekt ist ein wichtiger Baustein für die betriebliche Nachwuchsarbeit", sagt Robert Abts, Leiter der Wirtschaftsförderung des Rhein-Kreises Neuss. "Es geht darum, die Interessen der Schüler herauszuarbeiten und die richtigen Leute an die richtige Stelle zu bringen."

Erfreulich: Die Zahl der Betriebe, die den Schnuppertag anbieten, sei im Vergleich zum Vorjahr um rund zehn Prozent gestiegen. "Man erkennt also, dass die Unternehmen sehr positiv auf das Projekt reagieren", so Abts. Erst den Betrieb bei "Check in" kennenlernen, dann das Praktikum dort, anschließend in der Firma die Ausbildung oder das Studium nach der Schule, dann der Berufseinstieg - so sieht der Idealfall aus. Und solche Karrieren gab es in der mittlerweile sechsjährigen Geschichte der Aktion bereits: Acht Schüler haben durch das Projekt ihre Ausbildungsstelle und anschließend ihren festen Job gefunden. Um flächendeckend über die Aktion zu informieren, wurden rund 40 000 Magazine an mehr als 200 Schulen in den jeweiligen Kreisen verteilt - das hat sich gelohnt. Allein im Rhein-Kreis Neuss haben 68 Schulen ihre Teilnahme zugesagt. "Es ist wichtig, dass wir auch die Eltern mit ins Boot holen", sagt Feldges. Denn: Eine Umfrage der Arbeitsagentur habe ergeben, dass bei der Wahl des Ausbildungsberufes in 50 Prozent der Fälle die Eltern die Entscheidung ihres Kindes mit beeinflussen.

(RP)
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