Handball-Spitzenspiel beim Meerbuscher HV Niederlage in der letzten Sekunde

Im Spitzenspiel der Handball-Bezirksliga hat der Meerbuscher HV eine bittere 26:27 (12:12)-Niederlage gegen Fortuna Düsseldorf kassiert. Eine umstrittene Entscheidung des Schiedsrichters entschied die Partie zugunsten der Gäste.

 Meerbuschs ­Rückraumspieler Rob Hollburg erzielte gegen Fortuna vier Treffer.

Meerbuschs ­Rückraumspieler Rob Hollburg erzielte gegen Fortuna vier Treffer.

Foto: falk janning (jan)/Falk, Janning (jan)

Die MHV-Spieler sackten enttäuscht auf dem Boden zusammen, Spielertrainer Sebastian Betzholz stand kopfschüttelnd an der Seitenlinie, „Co“ Stephan Salmen verlangte von Schiedsrichter Uwe Schramm wütend eine Erklärung. In der letzten Sekunde des Bezirksliga-Gipfeltreffens zwischen dem Meerbuscher HV und Fortuna Düsseldorf hatte der Unparteiische die Hausherren mit einer äußerst umstrittenen Entscheidung um einen Punktgewinn gebracht.

Beim Stand von 26:26 war der MHV im Ballbesitz, Daniel zur Linden scheiterte am gegnerischen Keeper. Tobias Herrnstadt setzte nach, der Ball prallte vom Torwart ins Seitenaus. Doch plötzlich ertönte ein Pfiff. Schiedsrichter Schramm zeigte Herrnstadt die Rote Karte und entschied auf Siebenmeter für die Gäste. Laut Schramm habe der MHV-Akteur den Torhüter regelwidrig am Wurf behindert. Kay Wachelau nahm das Geschenk dankend an und traf zum 27:26 für die Fortuna, die dem MHV damit im zehnten Saisonspiel die erste Niederlage beifügte. „Ich habe so etwas in meiner aktiven Handballkarriere noch nicht erlebt“, konstatierte Betzholz. „Mit dieser Entscheidung hat der Schiedsrichter der Partie ein unwürdiges Ende bereitet.

Ein Remis wäre das gerechte Ergebnis eines jederzeit ausgeglichenen und hart umkämpften Spitzenspiels gewesen. Keines der beiden Teams war es in den 60 Minuten gelungen, sich abzusetzen. Der MHV hatte den besseren Start erwischt, lag nach zehn Minuten mit 4:2 vorne. Dann waren die Gäste am Drücker und zogen auf 7:5 (16.) davon. „Wir haben uns von der aggressiven Gangart des Gegners ein wenig den Schneid abkaufen lassen“, sagte Betzholz. Eine Weile konnten die Düsseldorfer ihren Zwei-Tore-Vorsprung halten, ehe der MHV  aufdrehte und durch Tore der beiden Routiniers Betzholz und Andreas Mailänder zum 12:12-Ausgleich kam.

Nach dem Wechsel blieb es weiter hitzig. Während die Meerbuscher versuchten, aufs Gaspedal zu drücken und damit immer wieder zum Erfolg kamen, verschleppten die Gäste geschickt das Tempo. Dank einer doppelten Überzahl schafften sie es, sich zwischenzeitlich auf 20:18 (40.) abzusetzen. Der MHV antwortete aber prompt und ging acht Minuten vor Schluss selbst wieder mit 24:22 in Front. In der Schlussphase ließ er viele Chancen aus, so dass die Fortuna ausgleichen konnte. „Wir haben in der entscheidenden Phase vorne zu viel liegen lassen, das hat uns das Genick gebrochen“, so Betzholz. In den letzten Sekunden spielte sein Team die Uhr eigentlich geschickt runter, ehe der fragwürdige Pfiff des Schiedsrichters dem Spiel eine nicht mehr für möglich gehaltene Wendung gab.

Trotz der unglücklichen Heimschlappe geht der MHV als Tabellenführer in die sechswöchige Winterpause. Die beiden Verfolger Fortuna Düsseldorf und TV Angermund II liegen jedoch punktgleich dahinter. „Für reichlich Spannung in der Rückrunde gesorgt“, so Betzholz.

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