Meerbusch Allagui beschenkt den FCB

Düsseldorf · Der Bundesliga-Fußballprofi vom FSV Mainz 05 kam gestern auf einen Sprung bei seinem Stammverein FC Büderich vorbei. Im Gepäck hatte der 24-Jährige einen Trikotsatz und 500 Euro für die Jugendabteilung des Bezirksliga-Aufsteigers.

Für Sami Allagui war es eine Reise in die Vergangenheit. Am Mittwochabend kam der Angreifer des Fußball-Bundesligisten FSV Mainz 05 auf einen Besuch bei seinem Heimatverein FC Büderich vorbei und überbrachte dem 2. Vorsitzenden Thomas Feldges einen brandneuen Trikotsatz sowie 500 Euro für die Jugendabteilung, die er aufgrund seiner herausragenden Leistung beim sensationellen 2:1-Sieg beim deutschen Rekordmeister FC Bayern München vom Sportmagazin "Kicker" zur Verfügung gestellt bekommen hatte.

Auf den ersten Blick wirkt der 24-Jährige mit seinen Markenklamotten und modischer Sonnenbrille wie das typische Paradebeispiel eines abgehobenen Profifußballers – aber das Gegenteil ist der Fall. Allagui ist bodenständig und bescheiden geblieben. So kickte der tunesische Nationalstürmer am Tag zuvor munter beim Training der ersten Mannschaft der Büdericher mit, als würde er ganz selbstverständlich dazugehören. "Mein erster Hauptsitz ist hier in Meerbusch", sagt der gebürtige Düsseldorfer, dessen Familie immer noch in Büderich lebt und die er in jeder freien Minute besucht.

An seine Kindheit hat der begeisterte Fortuna-Düsseldorf-Fan noch lebhafte Erinnerungen: "Ich habe praktisch jeden Tag hier im Stadion oder auf irgendwelchen Bolzplätzen verbacht", erzählt er. Allerdings gab es auch Ereignisse in seiner jungen Fußballkarriere, an die er nicht so gerne zurückdenken möchte: "Damals beim BV Büderich mussten wir noch auf Ascheplätzen Fußball spielen, und ich habe mir dabei immer die Knie aufgeschürft", sagt er und lächelt dabei verschmitzt.

Auch nach knapp zwölf Jahren ist der Kontakt zu seinem ersten Fußballverein nie abgebrochen: "Mein bester Freund Paddy spielt hier in der ersten Mannschaft, und ich könnte mir sogar vorstellen, vielleicht mit 40 Jahren hier noch als Libero zu spielen." Aber auch abseits des grünen Spielfeldes möchte sich der Deutsch-Tunesier zukünftig für den FC Büderich engagieren: "Wenn ich irgendwann mal wieder mehr Zeit habe, dann möchte ich dem Verein auf jeden Fall helfen", erklärt er und wird dabei bestimmt nicht auf taube Ohren stoßen.

Allagui, der sich im zarten Alter von sieben Jahren dem damaligen BV Büderich anschloss und über die Stationen Fortuna Düsseldorf, Alemannia Aachen, RSC Anderlecht, KSV Roeselare, Carl Zeiss Jena, Greuther Fürth und eben Mainz 05 den Weg in die Eliteklasse des deutschen Fußballs gefunden hat, wird die nächsten Tage noch bei der Familie in Meerbusch verbringen und danach an einem Lehrgang der tunesischen Nationalmannschaft teilnehmen. Diese bereitet sich auf die bevorstehende Qualifikation zum Afrika Cup im kommenden Jahr in Gabun und Äquatorial-Guinea vor. Danach soll es endlich in den verdienten Urlaub gehen, auf den sich der 1,86 Meter große Angreifer ganz besonders freut, bevor in der Bundesliga im August wieder der Kampf um Punkte und Tore startet.

Eines steht zumindest fest: In Büderich sind sie alle mächtig stolz auf ihren Sami.

(RP)
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