Baustelle soll tödliche Unfälle verhindern Unterwegs auf der veränderten A1 bei Leverkusen

Leverkusen · Die Zahl der tödlichen Unfälle auf der A1 bei Leverkusen soll sinken. Ausgerechnet eine Baustelle soll dafür sorgen. Sie soll die Autofahrer zu mehr Aufmerksamkeit zwingen. Wir haben die neue Streckenführung gefilmt.

Unfälle am Stauende passieren auf der Autobahn 1 bei Leverkusen fast wöchentlich, oft Enden sie tödlich: Seit Beginn dieses Jahres sind auf dem Streckenabschnitt zwischen Burscheid und dem Leverkusener Kreuz bereits drei Menschen ums Leben gekommen. 2016 waren es fünf, etliche wurden teils schwer verletzt.

Nun soll eine neue Maßnahme dazu beitragen, die Zahl der schweren Unfälle zu reduzieren: In Höhe der Lambertsmühle wurde eine Baustelle eingerichtet, in der Tempo 80 gilt. Sie soll Autofahrer durch verengte Spuren und leichte Kurven zu mehr Aufmerksamkeit zwingen. Bewährt sich die Baustelle als Schutz vor Unfällen soll sie auch dann stehenbleiben, wenn die Baumaßnahme abgeschlossen ist. Ausgedacht hat sich die Maßnahme eine Unfallkommission, bestehend aus Vertretern der Bezirksregierung, Polizei und Straßen.NRW.

Deswegen gibt es so viele Unfälle auf der A1

Ursache für die vielen Unfälle auf der A1 ist der Rückstau vor der Leverkusener Brücke. Transporter, die schwerer als 3,5 Tonnen sind, dürfen die baufällige Rheinbrücke nicht mehr überqueren und werden von der Autobahn geführt. Dadurch entsteht auf dem rechten Fahrstreifen ein Dauerstau, den viele Verkehrsteilnehmer zu spät erkennen - entweder weil sie abgelenkt sind oder die Situation schlicht falsch einschätzen: Auf der rechten Fahrspur stehen die Lkw im Stau still, während auf den anderen Spuren der Verkehr mit hoher Geschwindigkeit weiter läuft.

Verschiedene Maßnahmen wie blinkende Warnschilder, Blitzer oder eine Reduzierung der zulässigen Geschwindigkeit auf dem Streckenabschnitt blieben als Maßnahme gegen Unfälle bislang wirkungslos. Erst zu Beginn dieses Jahres ist in Burscheid eine neue Blitzanlage in Betrieb gegangen, die dazu beitragen sollte, dass Autofahrer auf dem Streckenabschnitt langsamer fahren. Aber die Radarkontrolle blieb nahezu wirkungslos. Obwohl die Anlage täglich nur wenige Stunden in Betrieb war, wurden dort bis Mitte Februar 15.000 zu schnelle Fahrzeuge geblitzt.

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