A1-Unfälle bei Leverkusen Sind Ihre Pläne gefloppt, Herr Mathies?

Leverkusen · Obwohl fast täglich schwere Unfälle auf den Autobahnen passieren, habe sich die Lage "stabilisiert", sagt der Kölner Polizeipräsident Jürgen Mathies. In den nächsten Monaten wird man neue Geschwindigkeits-Messgeräte im Bereich der A1 und A3 in Leverkusen testen.

 Polizeipräsident Jürgen Mathies hatte im Juni auf eine dramatische Unfallzahlen aufmerksam gemacht und Gegenmaßnahmen angekündigt. (Archivbild)

Polizeipräsident Jürgen Mathies hatte im Juni auf eine dramatische Unfallzahlen aufmerksam gemacht und Gegenmaßnahmen angekündigt. (Archivbild)

Foto: dpa, ve vfd

Anfang Juni hatte Polizeipräsident Jürgen Mathies auf die dramatische Zunahme schwerer Unfälle auf den Autobahnen in und um Leverkusen aufmerksam gemacht und Sofortmaßnahmen angekündigt. Beinahe täglich muss die Polizei dennoch weiter Unfälle mit Schwerverletzten oder gar Toten auf der A1 und der A3 melden. Da war es ein Glücksfall, dass das Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste neue Radarfallen erproben will und zwei Geräte nun der Kölner Polizei zu Testzwecken zur Verfügung gestellt hat.

Der Polizeipräsident zeigt sich trotzdem zufrieden. Denn von Januar bis einschließlich Juli nehme man auf der A1 - Fahrtrichtung Köln, zwischen den Anschlussstellen Wermelskirchen, Burscheid und dem Autobahnkreuz Leverkusen - "eine Stabilisierung der Unfalllage gegenüber dem Vergleichszeitraum 2015 sowie eine Reduzierung der Verletztenanzahl wahr". "Der negative Trend, den wir noch im Juni auf den Autobahnen verzeichnet haben, scheint sich nicht fortgesetzt zu haben", sagt Mathies.

Es sei auch kein Zufall, dass die neuen Geschwindigkeits-Messgeräte in der drei Monate langen Testphase im Bereich des Polizeipräsidiums Köln eingesetzt werden. Zur Unfallbekämpfung habe seine Behörde "ein Konzept entwickelt, in dem unter anderem auch semistationäre Geschwindigkeitsmessanlagen zum Einsatz kommen sollen".

Die neuen Anlagen ermöglichten es, die Geschwindigkeit rund um die Uhr zu überwachen. "Nur wenn Verkehrsteilnehmer zu jeder Zeit und an jeder Stelle mit Geschwindigkeitskontrollen rechnen müssen, ist mit der Reduzierung der Geschwindigkeit zu rechnen", erklärt der Polizeipräsident.

Darüber hinaus überwache man auf der A1 zwischen Burscheid und dem Leverkusener Kreuz verstärkt das Einhalten der Sicherheitsabstände sowie unerlaubte Handynutzung am Steuer. "Abstandsverstöße, insbesondere durch Lkw, werden in einem technischen Verfahren von Brücken herunter gemessen und mittels Kamera beweissicher dokumentiert", berichtet Mathies.

Die illegale Handynutzung werde vorrangig durch Polizeistreifen überwacht. "Bei einem Verstoß werden die Fahrzeugführer zu einem geeigneten Anhalte- und Kontrollort gelotst", beispielsweise zu einer Raststätte oder einem Parkplatz an der Autobahn.

Die Maßnahmen seien mit der Bezirksregierung Köln und Straßen. NRW abgestimmt. "Weitere getroffene und noch geplante Maßnahmen - wie Geschwindigkeitsbeschränkungen, Überholverbote, Warnhinweise - liegen im Zuständigkeitsbereich der Bezirksregierung Köln." Die Bezirksregierung konnte auf Anfrage unserer Redaktion jedoch keine neuen Vorhaben nennen. Sie verwies auf das im Juni erweiterte Tempolimit auf der A1 sowie eine blinkende Hinweistafel und blinkende Stauwarner, die im August aufgestellt wurden.

Alles lasse sich auch nicht regeln, sagt Mathies. "Wir führen konsequente Kontrollen durch, sind aber auch auf die Bewusstseinsschärfung bei jedem Verkehrsteilnehmer angewiesen."

(sug)
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