Handball Länderspielpause kommt für die Elfen zum richtigen Zeitpunkt

Leverkusen · Die personellen Sorgen bei Bayers Handballerinnen nehmen einfach kein Ende. Beim 32:24 (16:10)-Sieg bei den Vulkan-Ladies Koblenz/Weibern musste Trainerin Renate Wolf nun wegen einer Fußverletzung auch noch früh auf Nationalspielerin Kim Naidzinavicius verzichten (3. Minute).

 Musste schon nach drei Minuten raus: Kim Naidzinavicius.

Musste schon nach drei Minuten raus: Kim Naidzinavicius.

Foto: eibner

Der Ausfall des Rückraum-Asses trug sicher einen Teil dazu bei, dass Leverkusen einige Anlaufschwierigkeiten hatte. Von der letzten Koblenzer Führung in der elften Minute an, die Ex-Junior-Elfe Annika Ingenpaß per Siebenmeter besorgt hatte, setzten sich die Gäste jedoch Tor um Tor ab und hatten bereits zur Halbzeit eine einigermaßen komfortable Führung herausgearbeitet.

Und dazu leistete auch Pia Adams einen nicht zu unterschätzenden Anteil. Musste sich das Eigengewächs in der Vergangenheit bei ihren Kurzeinsätzen bisweilen (meist zurecht) Kritik gefallen lassen, nutzte sie die ungewohnte Spielzeit als Naidzinavicius-Vertreterin diesmal gewinnbringend und betrieb reichlich Werbung in eigener Sache. Sie erzielte fünf Tore, drei davon in der stärksten Phase der Elfen vor der Pause, und brachte sich auch in der Abwehr hervorragend ein. Der Lohn dafür: Die Trainerin hatte nicht nur diesmal nichts zu meckern, sondern bedachte Adams gar mit einem Sonderlob. "Ein richtig geiles Spiel von ihr", schwärmte die Ex-Nationalspielerin.

Als die Partie im zweiten Durchgang dann entschieden war, verjüngte Wolf ihr Team freiwillig noch weiter. Zum Ende standen mit Adams Michelle Stefes, Melina Fabisch, Jennifer Jörgens, Johanna Heldmann und Ramona Ruthenbeck sechs Talente auf dem Feld. Einzige Nicht-Nachwuchskraft war Keeperin Natalie Hagel, was aber einzig der Tatsache geschuldet war, dass die dritte Torfrau Vanessa Fehr die Reise nach Koblenz nicht mit angetreten hatte. Altersmäßig prima in diese junge Aufstellung gepasst hätten auch Anna Seidel und Jennifer Rode, die allerdings bereits echte Stammkräfte sind und sich als solche eine kleine Auszeit redlich verdient hatten. Angesichts des klaren Resultats - trotz des Durchwechselns - fand Vulkan-Ladies-Coach Caslav Dinic deutliche Worte. "Wir hatten es auch nicht verdient zu gewinnen. Wer in zwei Halbzeiten jeweils 16 Tore kassiert, kann gegen eine Top-Mannschaft wie die Elfen einfach nicht bestehen", sagte er.

Wie es um die Top-Team-Qualitäten der Leverkusenerinnen bestellt ist, darüber dürfte auch das nächste Heimspiel Auskunft geben, das Bayer nach der Nationalmannschaftspause gegen Titelverteidiger Thüringer HC bestreitet (am 25. März) - dann hoffentlich wieder mit einer fitten Kim Naidzinavicius und den Fans im Rücken. "Ich denke, die Unterstützung haben wir uns mit unseren Leistungen in den vergangenen Wochen verdient", betonte Wolf.

Elfen: Salamakha, Hagel - Stefes (1), Seidel (3), Müller (2), Heldmann (1), Adams (5), Karolius (6), Naidzinavicius (1), Ruthenbeck (1), Jochin (7/1), Jörgens, Fabisch, Rode (5/2).

(kre)
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