Leverkusen Opladener fürchten Ratten durch wilden Müll

Leverkusen · Die Grünschnittberge am Friesenweg werden nicht weniger. Jüngst wurde noch anderer Müll dazugestellt. Immer wieder fallen Essensreste auf, die achtlos auf dem Parkplatz weggeworfen werden. Das könnte Ratten anlocken.

 Säcke-Stelldichein am Grünschnitt-Container-Punkt Friesenweg: "Schon zehn Minuten, nachdem der Container wieder weg ist, liegen die ersten neuen Säcke da", sagt ein Anwohner. "Jüngst stand auch ein alter Fernseher daneben."

Säcke-Stelldichein am Grünschnitt-Container-Punkt Friesenweg: "Schon zehn Minuten, nachdem der Container wieder weg ist, liegen die ersten neuen Säcke da", sagt ein Anwohner. "Jüngst stand auch ein alter Fernseher daneben."

Foto: Schütz

Die Grünschnittberge am Friesenweg werden nicht weniger. Jüngst wurde noch anderer Müll dazugestellt. Immer wieder fallen Essensreste auf, die achtlos auf dem Parkplatz weggeworfen werden. Das könnte Ratten anlocken.

Jetzt hat sich zu den Grünschnitt-Säcken auch noch ein Fernseher gesellt. "Der macht sicher den Weg frei für andere ausgediente Dinge, Kühlschränke zum Beispiel oder wer weiß was noch", sagt ein Opladener, der täglich den Friesenweg nutzt, sarkastisch. "Die ganze Ecke entwickelt sich zu einem richtigen Schandfleck."

Bereits im Frühjahr hatten Anwohner und Bezirksvertreter Hans-Erich Hofmann beklagt, dass sich an der Stelle auf dem Parkplatz der Grünschnitt türmt. Der Entsorger Avea hatte betont, der Grünschnitt solle nur dann zur Sammelstelle gebracht werden, wenn der Container dort einige Stunden steht. Nicht vorher und nicht nachher. Teils hatte die Avea es mit einer erzieherischen Maßnahme versucht und die Sackberge einige Tage einfach liegen gelassen. Genutzt hat es offenbar nichts. Zudem: "Zehn Minuten, nachdem der Container da war, liegen doch schon wieder die ersten neuen Säcke an der Stelle", moniert der Anwohner. "Hier müsste sich mal jemand von der Stadt aufhalten und fotografieren, wann da was abgelegt wird." Von der Stadt habe es bei seinem Anruf lediglich geheißen: "Dafür gibt es kein Personal."

Damit könne man aber nicht alles entschuldigen, findet der Opladener. "Es wird in Leverkusen offenbar mit zweierlei Maß gemessen: Steht ein Wagen mit zwei Rädern außerhalb der Parkplatzmarkierung, kriegt der Autobesitezr ein Knöllchen. Hier oben entsorgen Leute ihren Müll wild und kommen ungestraft davon", schimpft der Anwohner.

Dass in dieser Woche am Friesenweg außer dem fast schon obligatorischen Grünschnitt-Sackberg auch ein Fernsehgerät am Friesenweg abgestellt war, kann Claus-Dieter Steinmetz von der Avea bestätigen. "Außerdem stand da ein Kinderstühlchen. Die Mitarbeiter vom Grünschnitt haben Bescheid gegeben. Wir haben die Sachen abgeholt." Von einem wilden Müllplatz am Friesenweg mag Steinmetz nicht sprechen, wohl aber hat der Entsorger festgestellt, dass am Montag bevor der Container kommt, das Meiste abgestellt wird — und am Wochenende davor. "Was hingestellt wird, nehmen wir mit", verspricht Steinmetz, obwohl das im Grunde nicht richtig sei: "Wenn im Stadtgebiet ordnungswikdrig abgelagerter Müll bei uns gemeldet wird, ziehen wir den Verursacher für die Kosten heran. In der Theorie. In der Praxis ist es schwer, den zu finden, der es war. Viele Anrufer melden zwar den Müll und können auch den Verursacher beschreiben, wollen aber keine offizielle Aussage machen."

Das Grünschnittberge sich an einer Sammelstelle häufen ist nicht nur am Friesenweg auffällig. Auch an anderen Punkten laden Bürger schon vor Auftauchen des Containers ab, Steinmetz nennt etwa die Sammelstelle Alt-Steinbüchel.

Generell, betont der Avea-Sprecher, seien die schwarzen Schafe, die Müll irgendwo hinstellen, selten. Allerdings: Auch er kennt weitere Müllecken, etwa an der Reuschenberger Straße Richtung Tierheim, wo sich neben Fastfood-Resten unter anderem Autoreifen im Gebüsch finden, und das Wäldchen neben dem Parkplatz am Hornpottweg, ebenfalls in Nähe zu der Filiale einer Fastfood-Kette.

Die Sorge, dass der Friesenweg zur Schmuddelecke wird, die Ratten anzieht, bleibt. Vor wenigen Wochen hatten Anwohner Schimmel durch die hohen Temperaturen an den Säcken bemerkt.

(RP)
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