Leverkusen Milow ist der Super-Hund

Leverkusen · Der Schäferhund-Rüde ist momentan der Star in der Kölner Polizeihundstaffel. Erst stellte er einen dreisten Kabeldieb auf dem Opladener Friedhof, dann hatte ein Messerstecher keine Chance gegen die clevere Spürnase.

 Ein belgischer Schäferhund und sein Herrchen: Milow, der seinen Namen dem belgischen Popstar verdankt – und Kommissar Matthias Roscheck bilden ein höchst erfolgreiches Duo. Kabeldiebe haben keine Chance.

Ein belgischer Schäferhund und sein Herrchen: Milow, der seinen Namen dem belgischen Popstar verdankt – und Kommissar Matthias Roscheck bilden ein höchst erfolgreiches Duo. Kabeldiebe haben keine Chance.

Foto: Ralph Matzerath

Kabeldiebstahl entwickelt sich für den Landesbetrieb Straßenbau in NRW zu einem immer massiveren Problem. "Die Diebe werden dreister. Sie arbeiten mit Schrotthändlern im In- und Ausland zusammen und erhalten für die Kupferdrähte hohe Preise", berichtet Michael Feldbinder, Leiter des Fachcenters Kommunikation an der Bonner Straße, aus leidiger Erfahrung.

Im Frühjahr verschwanden 17 Trommeln im Gesamtwert von 250 000 Euro spurlos, Ende Juni schlugen Diebe erneut auf dem Firmengelände zu und entwendeten Kabel im Wert von rund 13 000 Euro.

So gesehen sind die (geschätzt) 30 Euro, die Straßen NRW nun in Form von Hundekuchen und einem schönen Knochen in seinen größten Kabelwächter investierte, sehr gut angelegt. Schäferhund Milow ist es nämlich zu verdanken, dass der Straßenbetrieb nicht den nächsten Diebstahl melden musste.

Ein kurzes Kommando genügt

Für den fünf Jahre alten Belgischen Schäferhund war die Hilfe fast schon ein Routineeinsatz. Schließlich ist der senfgelbe Rüde ein Polizeihund und mit Herrchen Matthias Roscheck momentan der Star der Kölner Polizeihundestaffel. Wenn Milow von der Leine gelassen wird, dann ist der Vierbeiner Einsatzfreude pur. Ein kleiner Wink, ein kurzes Kommando genügt, um Milow in Aktion zu versetzen.

"Ein toller Hund. Mit ihm zu arbeiten macht einfach riesigen Spaß", sagt Roscheck. Was dem Polizeikommissar Freude bereitet, ist den Kriminellen rund um Leverkusen ein Graus.

So auch dem Quartett, das es auf dem Friedhof Birkenberg auf Kabeltrommeln abgesehen hatten. Als Milow und Matthias Roscheck von den Streifenbeamten zur Hilfe gerufen wurden, hatte sich ein 25-Jähriger im Gebüsch versteckt. Kein Problem für die feine Nase von Milow, der den Kabeldieb schnell aufspürte. Als dieser nach dem Hund trat, zeigte der sonst lammfromm wirkende Schäferhund seine harte Seite. Ein Biss in den Unterarm erstickte den Widerstand.

Ähnlich erging es am Wochenende einem Messerstecher vor einer Kölner Diskothek. Auch er wollte sich der Übermacht der Polizei nicht beugen — Milow packte zu und beendete damit den Einsatz. Gelernt hat der Hund sein Handwerk bei einem Frauchen. "Als die Kollegin schwanger wurde, habe ich Milow gerne übernommen", sagt Roscheck, der erst seit April mit dem Rüden ein Gespann bildet und zuvor lange Jahre in Leverkusen als Streifenpolizist arbeitete.

"Unsere Hundeführer müssen uns beweisen, dass sie mit dem Tier arbeiten können, sportlich sind und dem Hund privat ein sicheres Umfeld bieten können", nennt Helmut Schlagmann, Chef der Hundestaffel, die Einstellungskriterien. Roscheck erfüllte sie alle und erwischte mit Milow einen "Traumhund", wie er sagt. Nicht nur für Kabeldiebe eine schlechte Nachricht.

(RP/rl)
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