Leverkusen Laub: TBL schickt Sonderkolonne

Leverkusen · Um Streitigkeiten mit Anwohnern wie 2011 zu vermeiden, haben sich die städtischen Technischen Betriebe etwas einfallen lassen. Seit gestern ist eine TBL-Sonderkolonne mit Laubsauger und Lade-Lkw im Stadtgebiet unterwegs.

 An der Fürstenbergstraße in Opladen haben die TBL gestern ihre neue Sonderkolonne zum ersten Mal eingesetzt.

An der Fürstenbergstraße in Opladen haben die TBL gestern ihre neue Sonderkolonne zum ersten Mal eingesetzt.

Foto: Heinz-Friedrich Hoffmann

Das Ungetüm macht zwar ein wenig Krach, ist aber auch ungemein effektiv. Laubhaufen um Laubhaufen schluckt der große Saugapparat, "gefüttert" von Mitarbeitern der städtischen Technischen Betriebe, die mit Schaufeln den Nachschub an herabgefallenen Blättern immer wieder in Position vor das Rohr bringen. Einmal aufgesogen, landet das Blattwerk auf der Ladefläche eines großen Lkw.

Was gestern an der Fürstenbergstraße in Opladen begann, wird von nun an nach und nach im gesamten Stadtgebiet zu beobachten sein. Die TBL schicken eine Sonderkolonne im Kampf gegen die Laubberge durch die Straßen.

Oft einfach unters Auto gefegt

"Es ist ja immer wieder das gleiche", berichtete TBL-Chef Reinhard Gerlich gestern auf Anfrage: "Die Leute sammeln das Laub auf ihren Gehweg nicht in den kostenlos bereitgestellten Säcken, sondern fegen es lieber schnell auf die Straße." Dort liege es dann unter den parkenden Autos — und schon werde nach der Stadt gerufen, die angeblich zu wenig reinige.

Um solchen Ärger in diesem Jahr von vornherein zu umgehen, haben die Technischen Betriebe eben besagte Sonderkolonne gebildet. Möglich wurde das Gerlich zufolge, indem man durch die Zusammenlegung der Bereiche Straßenreinigung und Straßenunterhaltung gewonnene Synergieeffekte genutzt habe. "Jetzt schauen wir, in welchen Bereichen im Stadtgebiet die Bäume schon weitgehend laubfrei sind und schicken unsere Leute dann nach und nach dorthin", erläutert der TBL-Chef.

Weniger Handreinigung

Zurückgefahren worden ist in der jüngeren Vergangenheit die Handreinigung — der Mann mit der Schaufel ist also deutlich seltener anzutreffen. Gerlich zufolge hat diese personalbedingte Reduzierung allerdings auch dazu geführt, dass die Straßenreinigungsgebühren kontinuierlich gesunken sind.

Der Laubanfall im Oktober und November sei jetzt natürlich gewaltig — daher die zusätzliche Laubkolonne. Gerlich betont aber auch: "Die Leute sollen jetzt nicht erwarten, dass unsere Mitarbeiter gleich morgen schon in ihrer Straße auftauchen." Wenn er so aus dem City-Turm übers Stadtgebiet blicke, sehe er noch jede Menge Bäume mit grünen Blätteranteilen. "Da müssen wir erst warten, bis die weitgehend kahl sind — sonst müssten wir alles ja zwei-, dreimal abfahren."

(RP/rl)
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