Leverkusen Gefahrstoff-Einsatz wegen Haushaltsreiniger

Leverkusen · Dass es sich nicht um Altöl, das in den Regenwasserabfluss geleitet wird, handelt, stellten zwei Polizeibeamte am Sonntagabend in der Straße Im Eisholz rasch fest, als sie den dort gegenüber der Avea abgestellten Sattelschlepper näher untersuchten. Aus dem Aufleger lief braune Flüssigkeit aus.

 Von Kopf bis Fuß geschützt rückte am Sonntag die Analytische-Task-Force der Kölner Berufsfeuerwehr am Eisholz an, um den Lkw zu untersuchen.

Von Kopf bis Fuß geschützt rückte am Sonntag die Analytische-Task-Force der Kölner Berufsfeuerwehr am Eisholz an, um den Lkw zu untersuchen.

Foto: UM

Der Aufleger war für die Ladung mit der Aufschrift "entzündbar" gekennzeichnet. Die Polizisten informierten die Feuerwehr. Auftakt zum Großeinsatz "Gefahrenstoff".

Die Berufsfeuerwehr schickte einen Löschzug und den Gefahrstoffzug los. Die Einsatzkräfte stellten fest, dass eine gewisse Menge des unbekannten Stoffes in die Kanalisation gelaufen war. Für die Helfer hieß das: Stoff auffangen und Kanaleinläufe abdichten. Nächstes Problem: Weil der Stoff mit den mitgeführten Unterlagen des Lkw nicht eindeutig identifiziert werden konnte, forderte die Feuerwehr die Analytische-Task-Force der Berufsfeuerwehr Köln an, außerdem einen Fachberater des Umweltamtes und der TUIS (Transport-Unfall-Informations- und Hilfeleistungssystem der chemischen Industrie) von der Werkfeuerwehr Chempark. Derweil wurden die beiden Polizisten, die den Lkw gemeldet hatten, ins Krankenhaus gebracht (ihnen ging es gut). Der Straßenzug war abgesperrt. Die Einsatzkräfte arbeiteten in Schutzanzügen mit Gesichtsschutz, nahmen Stoffproben. Der Lkw mit ungarischem Kennzeichen an der Zugmaschine und österreichischem am Aufleger war zum Öffnen aufs Avea-Areal gebracht worden. Auch der Abfallentsorger schickte eine Probe ins Labor. Gestern Mittag beendete die Feuerwehr den Einsatz, der seit Sonntag lief.

Am Nachmittag dann Entwarnung: "Bei dem Stoff, der aus dem Lkw auslief, "handelt es sich um ein haushaltsübliches, ph-neutrales Reinigungsmittel, mit dem die geladenen Verpackungen in Berührung gekommen sind", erläuterte Avea-Sprecher Claus-Dieter Steinmetz. Die Verpackungen sollten bei der Avea entsorgt werden. "Die Feuerwehr hat genau richtig gehandelt, als sie die Deklaration des Gefahrstoffes auf dem Lkw gesehen hat", führte er aus. "Die Ladung war auf dem Lkw einfach falsch, nämlich überdeklariert worden."

(RP)
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