Leverkusen WM vermiest Nolden den Fest-Umsatz in Schlebusch

Leverkusen · Zum Ende des 31. Schlebuscher Schützen- und Volksfestes bot Veranstalter Werner Nolden noch einmal mit das Beste vom Besten der Kölner Musikszene. Am Sonntag standen Köbes Underground, seit 25 Jahren bekannt als Hausband der "Stunksitzung", auf der Bühne des Wuppermannparks. Doch am Ende des dreistündigen Konzertes strahlte Nolden nicht so wie sonst. Die Fußball-Weltmeisterschaft hatte ihm ordentlich das Geschäft versalzen. "Das war das umsatzschwächste Fest seit zehn Jahren", resümierte der Opladener.

Kasalla spielen beim Volksfest in Leverkusen-Schlebusch
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Am Donnerstag und Freitag sei der Andrang überall in der Stadt sehr groß gewesen. Am Samstag, dem eigentlich stärksten Tag, saß er abends mit nur noch vier Gästen vor dem Fernseher. In der Halbzeitpause schlossen auch Imbiss- und Getränkestände. Vorsichthalber schaute Nolden nach: Die nächsten acht Jahre gibt es zeitgleich mit dem Volksfest keine Fußballweltmeisterschaft. Immerhin gab es auch Gutes zu berichten: Weder Polizei noch Rettungskräfte vom Deutschen Roten Kreuz meldeten Störungen. Obwohl am Sonntag rund 2000 Besucher kamen, könne er die Verluste nicht wettmachen, betonte Nolden.

Dennoch: Musik-Comedy vom Feinsten bot die zehnköpfige Band Köbes Underground, zu der seit langem Schauspieler Ozan Akhan als "Special Guest für Gesang und Hüftschwung" gehört. Er mimte den ersten türkischen Karnevalsprinzen und erkundige sich beim Publikum: "Bin ich voll krass Prinz oder bin ich nicht?"

Nicht nur der Mann aus Izmir, der seit 1995 in Köln lebt, zog sich gefühlte 100 Male an diesem Abend um. Die Band benötigte alleine zwei Zelte für die Kostüme, die nach Namen auf Kleiderständern wohl sortiert war. Obwohl: Kostüm konnte man das eigentlich nicht nennen, was sich Bandchef Ecki Pieper und Bassist Carlos Neisel für die Nummer mit der Waschanlage überstreiften. Die Schwestern Helga und Waltraud aus Opladen waren verzückt. "Super, spitze", lobten sie lachend und wussten nicht, was sie mehr fesselte: Lieder, Texte, Mimik, Kostüme? Oder alles zusammen? Ob Schlager, Hip Hop, Rock und Klassik - respektlos und frech coverte Köbes Underground bekannte Hits und parodierte Stars des internationalen Showgeschäfts.

Besonders aktuell war die brasilianische Nummer. Darin behaupteten sie doch allen Ernstes: "Samba kütt us Kölle". Beweise blieben sie nicht schuldig und spielten als "Tambour Corps" in den Nationalfarben des Landes einen bunten Strauß an Samba-Melodien. Mit extra Grüßen an die Schlebuscher Schützen.

(gkf)
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