Leverkusen Für guten Zweck - Tochter verkauft 1300 Bilder

Leverkusen · Mehr als ein halbes Leben lang hat das Leverkusener Künstlerehepaar Rolf und Dora Brück gemalt. Entstanden sind dabei seit den 1950er Jahren rund 5000 Bilder, überwiegend Aquarelle mit Landschaften, außerdem Bleistiftskizzen, Collagen in Spritztechnik und sogar der chinesischen Malerei nachempfundene Bilder auf Seidenpapier. Rolf Brück ist vor neun Jahren verstorben, die 96-jährige Dora Brück lebt im Pflegeheim. Deshalb hat sich ihre Tochter Elke Smits entschlossen, die Werke für einen guten Zweck zu verkaufen.

 Mutter Dora Brück mit einem ihrer vielen Werke.

Mutter Dora Brück mit einem ihrer vielen Werke.

Foto: Miserius (ARCHIV)

Am Samstag, 22. November, von 11 bis 17 Uhr können Kunstinteressierte in der Opladener Kolpingstraße 11 die Bilder anschauen und erwerben. Der Erlös geht an die Leverkusener Tafel und an die Aktion Lichtblicke. "Meine Eltern hatten auf Reisen immer einen kleinen Block statt eines Fotoapparates dabei", erinnert sich Elke Smits noch genau. Oft hätten sie gesessen und skizziert, besonders auf Städtereisen wie nach Prag oder Graz umringt von Passanten, die die Entstehung der Bilder miterleben wollten. Ein immer wiederkehrendes Motiv sind Gebirge und Landschaften, zudem gibt es Ansichten von Leverkusen und dem Bayer-Werk, Schlebusch oder der Autobahnbrücke über den Rhein. Auch ihre Heimatstadt Danzig hat Dora Brück im Aquarell festgehalten.

Ihre Werke stellten die promovierten Chemiker zu früheren Zeiten unter anderem bei der Leverkusener Künstlervereinigung Spektrum aus. Ende September startete die Familie eine große Bildersuchaktion. "Vom Atelier bis zum Keller haben wir das ganze Haus durchforstet", erzählt Elke Smits. Dabei sind die rund 5000 Werke zusammengekommen, darunter auch Versuche und Skizzen. "Wenn man rechnet, dass meine Eltern über 50 Jahre jeder etwa zwei Bilder pro Woche gemalt haben, kommt schon etwas zusammen", sagt die Tochter, die nach eigenem Bekenntnis selbst keine Ader für die Malerei hat.

Für den Verkauf hat die Familie eine Auswahl von 1300 Werken zusammengestellt. Verkaufen will sie die nach Format und der Frage, ob es sich um aufwändig gemalte Bilder oder um eine Kleinigkeit handelt. Dementsprechend werden die Preise überwiegend zwischen fünf und 40 Euro liegen. Ihre Mutter hat derweil kein Problem damit, dass ihre Werke für den guten Zweck verkauft werden. "Ich habe sehr oft mit ihr über den Verkauf gesprochen", sagt Elke Smits. "Sie findet das gut." Im Zimmer des Pflegeheims hat die Tochter die schönsten Erinnerungsstücke aufgehängt. Die bleiben.

Wer sich vorab über die Werke informieren möchte, kann sich bei Smidts melden: elke.smits@gmx.de.

(inbo)
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