Leverkusen Kasinogesellschaft: Kinder zeigen "Alice im Wunderland"

Leverkusen · Die freundliche Tigerlilie muss sich noch daran gewöhnen, langsam zu sprechen, die hochnäsige Rose noch ihren Text auswendig lernen. "Du bist eine ganz stolze Blume", sagt Marc von Reth, und schon wächst die sprechende Blume um einige Zentimeter in die Höhe.

 Die Kinder proben fleißig für die Premiere von "Alice im Wunderland". Jeder Hauptdarsteller soll auch eine Nebenrolle spielen.

Die Kinder proben fleißig für die Premiere von "Alice im Wunderland". Jeder Hauptdarsteller soll auch eine Nebenrolle spielen.

Foto: Uwe Miserius

Die Blumenszene ist bisher erst einmal probiert worden, bei anderen sind schon die Kostüme fertig. Mit der Verkleidung fällt es den Kindern viel leichter, in der vorgeschriebenen Rolle zu bleiben. Zwei Wochen sind es noch bis zur Premiere von "Alice im Wunderland" auf der großen Erholungshaus-Bühne. Zum Warmwerden startete der Spielleiter ein Spiel: Stumm müssen sich zwei Kinder per Blickkontakt einigen, die Plätze zu tauschen, alle anderen solange sitzenbleiben. "Genauso müsst ihr aufeinander achten, wenn ihr auf der Bühne seid", erklärte er, dass es hier um mehr als nur Spielerei ging.

Nach einem Jahr Pause meldet sich das Kindertheater der Kasinogesellschaft zurück. Das Regie- und Ausstattungsteam hat gewechselt, aber von den 30 Kindern im Alter zwischen sieben und 14 Jahren haben einige bei früheren Produktionen mitgespielt. Regisseur und Drehbuchautor Marc von Reth ist Mitarbeiter bei Bayer Kultur, in dessen Programm das Kindertheater nun integriert ist. Wolfgang Wiemann aus dem Vorstand der Kasinogesellschaft ist froh über diese Lösung. Auch wenn es einige Zeit dauerte, bis die Bedingungen festgezurrt waren und darüber eine Märchen-Saison ausfallen musste, scheint der Neuanfang geglückt. Der Kartenvorverkauf hat gut begonnen, wenn es auch für die vier öffentlichen Vorstellungen an den beiden ersten Adventwochenenden und für einige Schulaufführungen noch Tickets gibt.

Mit Herzblut und Zeiteinsatz arbeiten die zehn erwachsenen Helfer im Hintergrund. Gleich mit "Alice im Wunderland" zu beginnen, war ambitioniert. Zum Einen ist das Stück, dessen Szenen Marc van Reth zusammengetragen und sich dabei an der Originalerzählung orientiert hat, komplizierter als die gängigen Grimmschen Märchen.

Zum Anderen gibt es viele Szenen in Fantasiewelten mit sprechenden Blumen, lebendig gewordenen Spielkarten und Schachfiguren. Es gibt Fabelwesen, Tiere und sogar ein wandelndes Ei. Die Verkleidungen sind aufwendig und handgefertigt. Weil ein Kind immer mehrere Nebenrollen spielt, muss backstage alles gut für den zügigen Rollenwechsel vorbereitet sein. Alle Hauptrollen sind doppelt besetzt, bei jeder Aufführung wird gewechselt, so dass alle Hauptdarsteller auch in Nebenrollen schlüpfen.

Aufführungen 29./ 30. November, 6./ 7. Dezember: 15.30 Uhr,Erholungshaus. Vom 1. bis 5. Dezember Schulaufführungen statt. Karten: 0214 3041283 und -284.

(mkl)
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