Der kleine Christopher aus Opladen hat Blutkrebs und braucht dringend eine Stammzellenspende. Um dem Jungen zu helfen, gab es am vergangenen Wochenende beim Bundesligaspiel zwischen Bayer 04 Leverkusen und Borussia Mönchengladbach in der BayArena eine Typisierungsaktion für den Siebenjährigen. Das Sportliche rückte zunächst in den Hintergrund — zahlreiche Fans begaben sich in den Bereich der Westtribüne, wo ein Stand der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) aufgebaut war.

Bayer 04-Kapitän Simon Rolfes rief per Video-Botschaft über Großleinwände zur so genannten Typisierung auf. Auf der Internetseite von Bayer 04 hieß es im Vorfeld des Spiels: Damit füllt der Klub die Partnerschaft mit der Deutschen Knochenmarkspenderdatei mit Leben.

Für die Bayer 04-Fans Kinga Fuchshuber, Ehemann Achim und Martina Kockenberg war sofort klar, dass sie sich an der Aktion beteiligen. "Wir haben selbst zwei kleine Kinder und möchten dem kleinen Christopher helfen", begründete Kinga Fuchshuber im RP-Gespräch ihre Motivation. Insgesamt 426 Stadion-Besucher sind dem Aufruf der Deutschen Knochenmarkspenderdatei gefolgt, haben sich typisieren lassen, berichtete Marc Krüsel von der DKMS in Köln. "Damit sind wir sehr zufrieden."

In vielen Fällen bietet eine Transplantation von Stammzellen die einzige Überlebenschance für einen Leukämiekranken.

Für eine Spende müssen die Gewebemerkmale von Spender und Empfänger exakt übereinstimmen, nur ein "genetischer Zwilling" kommt in Frage. Mit viel Glück weisen Geschwister die passenden Merkmale auf. "Die Geschwistertypisierung greift bei Christopher nicht mehr, deshalb suchen wir nach einem Freiwilligen", sagte Marc Krüsel.

Eine weitere Gelegenheit gibt es am 7. September von 11 bis 17 Uhr in der Aula der Gemeinschaftsgrundschule Opladen an der Herzogstraße 16. Schirmherren sind die Fußballer von Bayer 04, die derzeit das Logo der Deutschen Knochenspenderdatei auf ihrem Trikot tragen. "Bei der Aktion wird jedem, der helfen möchte, Blut entnommen", erläuterte Krüsel. Schon ein paar Wochen später weiß der Spender, ob er Christopher oder anderen Betroffenen helfen kann.

Wer am 7. September nicht an der Typisierung teilnehmen kann, sich aber dennoch als Spender bei der Deutschen Knochenmarkspenderdatei registrieren lassen möchte, kann sich im Internet das entsprechende Antragsformular herunterladen und damit zum Hausarzt gehen. Dieser nimmt fünf bis zehn Milliliter Blut ab und leitet dieses an die DKMS weiter. Dieses Blut wird auf die wichtigsten Gewebemerkmale untersucht, die in der Datei gespeichert werden. Diese Untersuchung nennt man "Typisierung".

Durch eine genetische Untersuchung von zehn Merkmalen können die Mediziner feststellen, ob ein Spender zu einem schwer kranken Menschen wie Christopher passt, der an Blutkrebs leidet. Die Spende von so genannten Stammzellen ist schnell und geschieht ohne einen operativen Eingriff. Freiwillige müssen zwischen 18 und 55 Jahren alt sein und sollten an keiner schwerwiegenden Krankheit leiden.

www.dkms.de