Leverkusen Politik beurteilt Schließungsidee für Nebenstelle Witzhelden kontrovers

Leverkusen · Die Nebenstelle der Stadtverwaltung in Witzhelden steht mit weiteren 99 Punkten der Sparliste zur Konsolidierung der städtischen Finanzen auf dem Prüfstand. Haupt- und Finanzausschuss sowie der Stadtrat sollen nun entscheiden, ob die Nebenstelle zum Jahresende geschlossen und durch ein mobiles Bürgerbüro ersetzt werden soll.

Der Einspareffekt liege laut Berechnung der Stadtverwaltung bei knapp 84.000 Euro. Ein mobiles Bürgerbüro wäre ein Service-Koffer mit der erforderlichen Verwaltungs-EDV, der an öffentlichen Stellen wie beispielsweise Banken in Witzhelden eingesetzt werden könnte.

Die RP fragte die Fraktionen nach ihrer Meinung zu diesem Einsparvorschlag: CDU-Fraktionsvorsitzender Helmut Wagner sagte. "Wir haben das Thema in der Fraktion noch nicht besprochen." Er könne noch gar nichts dazu sagen.

Zwar hatte auch die SPD-Fraktion das Thema noch nicht beraten, aber Fraktionsvorsitzender Hans Gonska sowie die -mitglieder Roswitha Süßelbeck und Matthias Ebecke legten ihre eigenen Positionen dar: "Unbedingt beibehalten, wir haben uns im Gebietsänderungsvertrag dazu verpflichtet ", sagt Gonska zur Nebenstelle Witzhelden.

Schon wegen der politischen Glaubwürdigkeit würde Ebecke die Nebenstelle, die vor noch nicht langer Zeit eröffnet worden sei, jetzt nicht wieder schließen. Süßelbeck hält die Nebenstelle für ein gutes Angebot für ältere, nicht so mobile Menschen: "Die zu schließen, müsste man sich sehr genau überlegen", sagt sie.

Anders UWG-Fraktionsvorsitzender Hermann Terjung, der die Einsparung durch eine Schließung der Nebenstelle für erstrebenswert hält. Die vorgeschlagene Alternative mit dem Service-Koffer sehe er als machbar an.

Auch Lothar Esser von der FDP befürwortet eine mögliche Schließung der Nebenstelle. Er halte den Vorschlag der Verwaltung bzw. des Landrates, der die 100-Punkte-Sparliste an die Stadt Leichlingen weitergegeben hat, für nachvollziehbar. Die Haushaltskonsolidierung sei ein nötiger Schritt, der hier und da nicht ohne schmerzhafte Einschnitte für die Bürger gangbar sei. Wolfgang Müller-Breuer (Grüne) könnte sich die Alternative, ein mobiles Bürgerbüro, vorstellen. Er wolle aber die Sitzungsunterlagen noch genau prüfen.

Entschiedener Gegner einer Schließung der Nebenstelle ist Volker Jung (BWL). Bewährter Bürgerservice dürfe nicht fallen gelassen werden, nur um Kosten zu sparen. Er werde sich in den politischischen Gremien und zur Not auch mit anderen Mitteln gegen eine mögliche Schließung zur Wehr setzen.

(RP)
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