Leichlingen Die Realschule integriert acht Förderschüler

Leichlingen · Der Schulausschuss segnete die Sanierung der Sporthallen ab. Über den CDU-Antrag zum Hallenneubau wurde nicht gesprochen.

Seit Beginn des neuen Schuljahres werden an der Realschule acht Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf in einer integrativen Lerngruppe unterrichtet. Jetzt gab es dazu die erste positive Rückmeldung im Ausschuss für Schulen und Sport (SSP): "Die Eltern und Kinder, die bis jetzt unsere Schule besucht haben, erzählen uns, dass es an der Realschule super für sie läuft", berichtete Birgit Jürgens, Leiterin der Gemeinschaftsgrundschule Witzhelden, an der ebenfalls integrativ unterrichtet wird.

Realschulleiter Martin Kayser bestätigte: "Es hat sich alles gut bis sehr gut angelassen." Obwohl die Bezirksregierung erst kurz vor den Sommerferien entschieden hatte, die Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf statt wie bisher an der Hauptschule ab sofort an der Realschule in einer Klasse mit insgesamt 22 Schülern zu unterrichten, sind bereits jetzt drei Sonderpädagogen im Einsatz.

"Die sind eine echte Bereicherung. Dadurch ist es uns möglich, jede Stunde in dieser Klasse mit zwei Lehrkräften zu besetzen", berichtete Kayser. Die acht Kinder mit Lernschwächen werden in der integrativen Lerngruppe zieldifferent unterrichtet. Sie werden nach dem für den jeweiligen Förderschwerpunkt geltenden Lehrplan einer Förderschule einen Förder- oder Hauptschulabschluss machen können ... es sei denn, sie schaffen sogar den Realschulabschluss. Die übrigen 14 Kinder der Klasse streben diesen Abschluss von vorneherein an.

"Das Ganze ist für uns neu und bedurfte eines hohen Aufwandes. Aber wir übernehmen die Aufgabe als unsere Ehrenpflicht gerne", sagte Martin Kayser. Ob auch in den kommenden Schuljahren die integrative Lerngruppe in dieser Form an der Realschule weitergeführt werden kann, hängt allerdings von den aktuellen Beratungen des neunten Schulrechtsänderungsgesetzes im nordrhein-westfälischen Landtag ab. Das sieht keine integrativen Lerngruppen mehr vor, sondern die absolute Inklusion aller Schüler auch mit Förderbedarf in Regelschulen nach Wahl. Von der Inklusion wird aber die jetzige fünfte Klasse nicht betroffen sein: "Unsere integrative Lerngruppe hat Bestandsschutz bis zur zehnten Klasse", sagt Kayser.

Ebenfalls Thema im SSP war die notwendige Sanierung der Sporthallen am Sportplatz und an der Grundschule in Witzhelden. Der SSP fasste den einstimmigen Beschluss, mit der Maßgabe, dass die Gesamtkosten die für die Sanierung veranschlagten 845 000 Euro nicht überschreiten dürfen, die Halle am sportplatz zu sanieren. Zur energetischen Gesamtsanierung des Turnhalle der Grundschule Witzhelden, die mit 1,455 Millionen Euro veranschlagt wird, fasste der Fachausschuss ebenfalls einen einstimmigem Beschluss.

Nicht mehr diskutiert wurde im Schulausschuss, den Dominique Rondé (CDU) leitet, allerdings der Antrag der Christdemokraten, eine neue Sporthalle anstelle der bisherigen beiden Hallen an der Schule und am Sportplatz in Witzhelden zu bauen. Keiner der anwesenden CDU-Mitglieder kam auf diesen Antrag jetzt im SSP zu sprechen. Denn für den Abriss der beiden vorhandenen Turnhallen in Witzhelden, den Ankauf eines Grundstückes und den Bau einer neuen, größeren Halle müsste die Stadt 6,45 Millionen Euro aufbringen. Diese vom Hochbauamt errechnete Summe wollte Rondé eigentlich für "seinen" Schulausschuss noch einmal gegenrechnen und erneut zur Diskussion stellen: Das hatte er in der Bezirksvertretung Witzhelden zuvor noch angekündigt.

(RP)
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