Lokalsport Tim Menzlaff: Langenfeld hat den besten Werfer

Langenfeld · Der Rückraumspieler des Handball-Drittligisten würde aber viel lieber heute Abend gegen den TV Korschenbroich gewinnen.

 Im Anflug: Tim Menzlaff (links) ist wurfstark - und er achtet auch auf seine Kreisläufer Andreas Nelte (Mitte) und Dustin Thöne.

Im Anflug: Tim Menzlaff (links) ist wurfstark - und er achtet auch auf seine Kreisläufer Andreas Nelte (Mitte) und Dustin Thöne.

Foto: Ralph Matzerath (Archiv)

Vielleicht sind es genau solche Dinge, an die sich die Handballer der SG Langenfeld (SGL) in der 3. Liga halten sollten. Dabei ist zunächst ein Widerspruch aufzulösen, der irgendwie nicht zur sportlichen Lage des Aufsteigers passen will. Zuletzt musste das Team von Trainer Dennis Werkmeister zum Teil sehr schmerzhafte Niederlagen hinnehmen und die SGL liegt vor dem Heimspiel heute (17.30 Uhr, Halle Konrad-Adenauer-Gymnasium) gegen den Zehnten TV Korschenbroich mit 3:21 Punkten am Tabellenende. Der Abstand zum rettenden Ufer beträgt nur zwei Zähler, fühlt sich aber größer an. Den krassen Gegensatz bietet die Statistik, in der der Deutsche Handball-Bund viele Bereiche genau aufarbeitet. Einer davon sind die Tore - und dort ist ein Langenfelder ganz vorne dabei. Nach zwölf Spieltagen ist SGL-Rückraumspieler Tim Menzlaff mit 73 Treffern der erfolgreichste Feldtorschütze der 3. Liga.

Die Spieler, die in der Gesamtwertung vor ihm liegen, sind bei ihren Teams jeweils auch für die Siebenmeter zuständig - vom führenden Mike Schulz (Leichlinger TV/98, davon 28 Siebenmeter) bis hin zum Siebten Lutz Wesseling (SG Schalksmühle-Halver/75, davon 14 Siebenmeter). Dann folgt Menzlaff, der darüber selbst verblüfft ist: "Echt? Das freut mich natürlich sehr." Obwohl die Position wichtig fürs Selbstwertgefühl ist, würde der 30-Jährige zumindest einige seiner Tore gerne eintauschen - damit es dem großen Ganzen besser geht. Menzlaff, der 2015 vom Leichlinger TV kam, gilt schließlich als echter Teamplayer. "Mir wäre es lieber, wenn wir als Mannschaft ein paar Erfolge mehr hätten", sagt der 2,01-Meter-Mann.

Trainer Werkmeister weiß, was er an Menzlaff hat. "Tim hat eine sehr hohe Qualität", betont der SGL-Coach, der den Rückraumspieler trotzdem nicht immer von Anfang an bringt und auch nicht im Dauer-Einsatz auf dem Feld lässt: "Wir können uns nicht nur auf einen beschränken. Dann sind wir zu einfach ausrechenbar." Für den Trainer ergibt sich daraus zugleich die Forderung an andere Spieler, für mehr Entlastung zu sorgen und mehr Verantwortung zu übernehmen. "Ich erwarte von André Eich und Henrik Heider eine deutliche Steigerung." Mit einem treffsicheren Menzlaff, einem starken Regisseur Eich und einem gefährlichen Linkshänder Heider im rechten Rückraum wäre Langenfeld sicher für jeden Gegner eine größere Herausforderung.

Tim Menzlaff weiß, dass keiner den Klassenerhalt alleine herbeizaubern kann. Trotzdem macht er den Langenfeldern Mut: "Vielleicht versuchen wir manchmal zu viel, vielleicht haben manche die 3. Liga nicht richtig eingeschätzt. Aber es ist noch nichts passiert, denn es ist nicht einmal die Hinrunde vorbei." Hier warten jetzt zum Abschluss zwei Heimspiele hintereinander - heute gegen den TV Korschenbroich und am 10. Dezember (17.30 Uhr) gegen den Elften VfL Gummersbach II. Beide Spiele werden vermutlich weitere Hinweise darauf geben, ob die SGL den Kampf um den Klassenerhalt gewinnen kann.

Die Basis, ohne die mit Sicherheit nichts geht, ist eine dichtere Abwehr - die mit 384 Gegentreffern den schlechtesten Wert der Liga aufweist. "Wir kommen manchmal mit den Absprachen nicht hinterher", findet Menzlaff, "uns fehlt auf jeden Fall die Konstanz. Das müssen wir alle zusammen besser lösen." Für Trainer Werkmeister benötigt Langenfeld ohnehin eine Top-Leistung in Abwehr und Angriff: "Wir brauchen defensiv verschiedene Formationen, die funktionieren, und wir brauchen im Angriff eine gute Effektivität." Sein bester Werfer sieht das ähnlich - und er traut den Langenfeldern zu, dass sie etwas Zählbares einfahren können. "Wir haben ein Heimspiel und ich wünsche mir sehr, dass wir gewinnen", sagt Menzlaff, "und warum soll uns das denn nicht jetzt gelingen?" Seine Prognose für den weiteren Saisonverlauf verrät Lust auf die 3. Liga: "Unser Team ist super-klasse. Wir kämpfen uns unten raus und wir bleiben auch drin." Es sind genau solche Dinge, an die sich die Mannschaft halten sollte.

(RP)
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