Fußball Die Aufklärung

Der Fußball-Verbandsligist SF Baumberg steht vor der wichtigsten Hauptversammlung seiner Geschichte. Beiden Finanzen ist nach dem Skandal um den verhafteten Schatzmeister Ralph Wagner allein klar, dass nichts klar ist.

Mit einiger Spannung blicken die 700 Mitglieder des Fußball-Verbandsligisten Fußball-Verbandsligisten SF Baumberg (SFB) der Hauptversammlung morgen Abend (19.30 Uhr) im großen Saal des Bürgerhauses Baumberg entgegen. Sie erwarten Antworten auf die viele Fragen, die seit den Anfängen des Skandals um den ehemaligen Schatzmeister Ralph Wagner bestehen. „Bis jetzt haben wir immer noch den gleichen Stand. Genaue Zahlen kann ich nicht nennen“, sagt der kommissarische Vorsitzende Wulf-Hinnerk Vauk.

Bevor es richtig losgeht, sollen einige Anträge behandelt werden. Ein zentraler Punkt: Aus der gewöhnlichen Versammlung soll eine außerordentliche Versammlung werden, um erst einmal alle Erkenntnisse auf den Tisch zu legen. Eine weitere Versammlung – mit den notwendigen Neuwahlen – könnte dann zwei bis drei Wochen später folgen. Begründung: Wer wählen wolle, müsse genau wissen, wie es um den Verein steht – und in welche Richtung es mit den Sportfreunden geht.

Ausgewählter Kreis

Bereits seit dem 3. April verspricht der Vorstand Aufklärung. Anfang Mai bekamen allerdings nur ausgewählte Mitglieder einen Zwischenstand präsentiert. Bei diesem Treffen mit Mitgliedern des Ehrenrates und ehemaligen Vorstandsmitgliedern war von 200 000 Euro Verbindlichkeiten die Rede (wir berichteten). Der stellvertretende Vorsitzende Jürgen Schick sprach damals nur von einem Richtwert ohne jede Aussagekraft.

Bei der Versammlung gehts nun darum, konkrete Ergebnisse zu präsentieren. Und in diesem Zusammenhang gibts in der Einladung an die Mitglieder einen interessanten Vorschlag zur Erweiterung der Satzung. Kernpunkt: Im Falle einer Insolvenz soll der Verein auf jeden Fall fortbestehen. „Wir müssen uns schützen, damit nicht alles verloren geht. Ein Weiterbestehen im Fall der Insolvenz schließt die jetzige Satzung aus. Der Verein wäre nicht mehr existent“, sagt Vauk.

Erst heute Abend kommen die Kassenprüfer Carsten Ritter und Oliver Schmidt dazu, die finanziellen Bewegungen aus 2006 zu überprüfen. Bereits im vergangenen Jahr wiesen die Prüfer auf Merkwürdiges hin, fanden jedoch keine genauen Ansatzpunkte. Für die Jugend-Abteilung stellt sich vor allem die Frage, wie sie weiter unter dem Dach der Sportfreunde agieren kann, ohne dass ihre Arbeit leidet. Dabei kam bei den Verantwortlichen um Abteilungsleiter Gerd Bircher die Idee auf, ob nicht eine Abspaltung möglich sei.

Durchdachte Szenarien

Überlegung: Die Jugend könne so freier mit ihren Mittel umgehen. „Wir haben verschieden Szenarien durchdacht und die passenden Anträge gestellt. Ob wir uns nun wirklich abspalten und einen kleinen Verein nur für die Jugend aufmachen, hängt von einigen Faktoren ab, die an diesem Abend besprochen werden“, betont Bircher.

(RP)
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