Motorsport Ende in der Nacht

Für Jörg Bergmeister war das 24-Stunden-Rennen von Le Mans schon nach zehn Stunden vorbei. Die schnellste Rennrunde diente als Trost – für die fehlende Beifahrertür, den ramponierten Heckflügel und das defekte Getriebe.

Für Jörg Bergmeister war das 24-Stunden-Rennen von Le Mans schon nach zehn Stunden vorbei. Die schnellste Rennrunde diente als Trost — für die fehlende Beifahrertür, den ramponierten Heckflügel und das defekte Getriebe.

Gut, dass Jörg Bergmeister schon weiß, wie Le Mans in der schöneren Variante aussieht. Denn 2004 durfte er beim Motorsport-Mythos in Frankreich den Sieg in der GT-2-Klasse feiern. Seitdem wartet der 31-Jährige allerdings auf ein weiteres Ergebnis, das seinen hohen Zielen entspricht. 2005 gabs wenigstens noch den zweiten Platz, aber ein Jahr später nach einem eigenen Fehler das frühe Aus. Bei der Jubiläums-Ausgabe des Rennens (75. Auflage) lief es jetzt ebenfalls nicht viel besser. Als gestern die Entscheidung fiel, befand sich Bergmeister schon lange wieder auf der Heimfahrt.

Schnellste Rennrunde

Der Porsche 911 GT 3 RSR von Flying Lizard Motorsports (Sonoma/Kalifornien) zeigte sich durchaus konkurrenzfähig. "Wir hatten die schnellste Rennrunde", sagte Bergmeister, "das ist ein kleiner Trost." Für einen Sieg wären die Lizards wohl trotzdem nicht in Frage gekommen. Die Top-Piloten Bergmeister und Johannes van Overbeek (Kalifornien) bildeten mit ihrem Teamchef ein Trio, das sich am Steuer abwechselte. Seth Neiman blieb allerdings deutlich hinter den Spitzenzeiten seiner Fahrer zurück.

Nach sechs Stunden begann der Anfang vom Ende. Ein Auto aus der einer anderen Klasse überholte Bergmeister, der kurz darauf staunen musste: Denn er hatte plötzlich keine Beifahrertür mehr. "Das war nicht so tragisch", urteilte der Langenfelder. Das Team konnte das Problem an der Box beheben.

Austausch verboten

Selbst der defekte Heckflügel warf in der sechsten Stunde noch nicht alle Pläne über den Haufen — obwohl er Bergmeister zum Ausflug ins Kiesbett zwang. Das Aus kam nach gut neuneinhalb Stunden, als das Getriebe seinen Dienst einstellte. Eine Reparatur war nicht möglich, ein Austausch nach dem Regelwerk nicht erlaubt. Damit ging Le Mans 2007 genau ab 1.05 Uhr in der Nacht von Samstag auf Sonntag ohne Jörg Bergmeister weiter.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort