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Monheim Stadt fördert literarisch-begabte Kinder

Monheim · Die Stadt Monheim möchte in Kooperation mit dem Ulla-Hahn-Haus ein Literarisches Begabtenförderkonzept auflegen.

 Sonja Baumhauer will im Ulla-Hahn-Haus begabte Kinder literarisch fördern und sie zu kreativem Arbeiten anregen.

Sonja Baumhauer will im Ulla-Hahn-Haus begabte Kinder literarisch fördern und sie zu kreativem Arbeiten anregen.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Hintergrund ist die wissenschaftlich erwiesene Erkenntnis, dass die kulturelle Förderung von Kindern in Deutschland immer noch stark von dem Bildungsgrad der Eltern und deren finanziellen Möglichkeiten abhängt. Demnach nehmen nur 40 Prozent der Kinder aus der Unterschicht an außerschulischen Angeboten teil. Besonders begabte Kinder, die bisher keine Förderung erfahren haben, sollen künftig einmal wöchentlich in einer Projektgruppe zum selbstständigen Schreiben angeregt werden. Kosten: rund 16.500 Euro.

Der Autor des Konzeptentwurfes hat empfohlen, für das Förderprojekt „selbstbestimmte“ Kinder auszuwählen. Warum spielt das eine Rolle?

Baumhauer Weil Autonomie für den Schreibprozess wichtig ist. Wie überhaupt für jede kreative Tätigkeit. Der Alltag von Kindern ist heute viel mehr als noch vor zwanzig oder dreißig Jahren fremdbestimmt und durchorganisiert. Deshalb möchten wir Möglichkeiten schaffen, wo Kinder ihre eigene Schöpferkraft entdecken und entfalten können.

Was genau soll das Ziel der Förderung sein?

 Baumhauer Gerade weil wir das Eigene, das Selbständige der Kinder stark machen wollen, definieren wir bewusst keine Ergebnisziele – jedenfalls keine, die man in eine Excel-Tabelle fassen könnte. Vor allem, weil wir auf Vielfalt setzen, auf die Unterschiedlichkeit unserer Monheimer Kinder. Mit ihnen gemeinsam zu entdecken, was literarisch in ihnen steckt, das wird für alle Beteiligten ein tolles Abenteuer werden.

Wie sollen begabte Kinder für dieses Projekt identifiziert werden?

Baumhauer Wir haben das große Glück, dass wir mit dem Angebot „Wortmalerei“ schon jetzt einen innovativen Zugang zu allen Grundschülern in der Stadt haben. Über das gesamte dritte Schuljahr begleiten Künstler der Sparten Bildende Kunst und Literatur die Kinder und unterstützen sie, eigene künstlerische Ausdrucksformen zu entwickeln. Hier können wir gut anknüpfen und die beteiligten Lehrer sowie die Dozentinnen und Dozenten in die Auswahl einbeziehen.

Wie kann sichergestellt werden, dass die ausgewählten Kinder dieses Pilotprojekt auch tatsächlich wahrnehmen, denn grundsätzlich sind ja auch allen anderen Angebote des Ulla-Hahn-Hauses kostenlos und frei zugänglich?

Baumhauer In der Tat gibt es für solche Projekte manche unsichtbaren Barrieren, die nichts mit reinen finanziellen Kosten zu tun haben. Das können Milleugrenzen sein, kulturelle Hürden … Darum wollen wir die Eltern der Kinder mit ins Boot holen, sie im Vorfeld des Projektes einbinden, aber auch zwischendurch im Kontakt bleiben.

Wie hebt sich diese Förderung von anderen Angeboten ab? Was wird dort gemacht?

Baumhauer Oft haben kulturelle Angebote für Kinder einen sozialpädagogischen Zweck – da geht es um Integration, um Ich-Stärkung, um Gemeinschaftserlebnisse – was alles wichtige und gute Ziele sind. Doch hier möchten wir einfach nur die Literatur in den Fokus rücken. Das Wunderbare ist natürlich, dass ganz sicher trotzdem dadurch Integration, Ich-Stärkung und so weiter gelingen können.

Steht schon fest, wer die Gruppe leiten wird?

Baumhauer Nein, wir haben zwar schon Ideen, aber die konkrete Anfrage werden wir erst nach einem positiven Ratsbeschluss stellen.

Wann beginnt das Projekt voraussichtlich?

Baumhauer Das Projekt soll im kommenden Jahr starten. Gemeinsam mit den Schulen und den beteiligten Künstlern werden wir Kinder für das Angebot auswählen und sie mit ihren Eltern ins Ulla-Hahn-Haus einladen.

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