Monheim Genossenschaft baut 70 Wohnungen

Entstehen sollen diese auf dem 15.000 Quadratmeter großen Grundstück zwischen Rathausplatz und Gartzenweg.

 Blick von der Vereinsstraße ins Hinterland, wo die neuen Wohnungen entstehen sollen.

Blick von der Vereinsstraße ins Hinterland, wo die neuen Wohnungen entstehen sollen.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Im Bebauungsplanverfahren 103 M „Westliche Vereinsstraße“ hat der Planungsausschuss die öffentliche Auslegung mehrheitlich beschlossen – ohne die Stimmen von CDU und SPD. „Die Größenordnung der Gebäude wird das Ortsbild so verändern, dass es in seiner bisherigen Qualität nicht mehr wiederzuerkennen ist“, erklärte Michael Nagy (CDU), der selbst Architekt ist.  Sorgen um ihre Wohnungen treibt auch einige Mieter seit zwei Jahren um.

Das Gebiet zwischen Rathausplatz erstreckt sich über insgesamt 2,2 Hektar. Der Wohnungsgenossenschaft Monheim (WG) gehören davon allein 15.000 Quadratmeter  unbebaute Fläche. Auf RP-Anfrage erklärt deren Vorsitzender Peter Piel, dass die WG auf diesem Grundstücks im Innern des Plangebietes  Mehrfamilienhäuser plane.

In mehrere Bauabschnitte unterteilt sollen dort etwa 70 Wohnungen  entstehen, dazu oberirdische Parkplätze und eventuell eine Tiefgarage. Die zuständigen Gremien von Vorstand und Aufsichtsrat würden sich bis Anfang des nächsten Jahres konkret mit Art und Umfang  der Planung beschäftigen.

Das Unternehmen widme sich jetzt der Erweiterung des Wohnungsbestandes, nachdem es sich in den letzten zwei Jahrzehnten auf die energetische Sanierung  – auch an der Vereinsstraße – konzentriert habe. Dort sei viel investiert worden. „Unsere Genossenschaft hatte also in erster Linie die Verbesserung der Situation der Mieter und Mitglieder im Auge sowie die damit verbundene Steigerung der Wohnqualität“, so Piel.

Denjenigen Mietern, die außerhalb der betreffenden Freifläche wohnen, gewähre der bei Wohnungsgenossenschaften übliche Dauernutzungsvertrag Bestandsschutz, betont Piel. Dieser garantiere eine lebenslange Mietzeit. Kein Mieter werde also zum Ausziehen gezwungen. Andererseits, so erklärt er, „versuchen wir, den Erhalt der bestehenden Gebäudesubstanz zu ermöglichen.“ Das Unternehmen sei zwar nicht verpflichtet, Ersatzwohnungen zu beschaffen, dies würde aber sicherlich „im Fall einer Notwendigkeit positiv von uns begleitet“.

Piel versichert, dass bisher alle Mieter, die rund um das betreffende Grundstück wohnten, über wichtige Entwicklungen  zur künftigen Bebauung in Mieterversammlungen informiert worden seien. Dies würden Vorstand und Aufsichtsrat auch weiterhin tun.

Der Entwurf von Ortner+Ortner, der aus dem Wettbewerbsverfahren für das Innenstadtgebiet als Sieger hervorging, schlägt für die freie Fläche im Innern des Häuserblocks einen neuen dreigeschossigen Riegel vor. Am Rathausplatz soll eine viergeschossige Bebauung entstehen, die auf die rückwärtigen Grundstücke dreigeschossig erweitert werden kann. Die viergeschossige Bebauung soll am Gartzenweg fortgesetzt werden, um den Eigentümern eine Weiterentwicklung und Neuordnung des Bestandes zu ermöglichen. Für Gartzenweg und Vereinsstraße wurden auch größere Baugrenzen festgelegt.

Zu wenig Rücksichtnahme auf den alten Baumbestand hatten die Ortsgruppe Monheim des Nabu und die Landesgemeinschaft Naturschutz und Umwelt Nordrhein-Westfalen Kreis Mettmann in ihrer Stellungnahme kritisiert. Alte Bäume seien nicht so ohne weiteres zu ersetzen, heißt es darin. Hier werde eine Chance vertan, „nahe am Zentrum eine grüne Ruhezone zu schaffen bzw. zu erhalten.“ In ihrer Entgegnung hat die Stadtverwaltung  ausgeführt, dass  es sich dabei um „überalterte“ Obstbäume und „erheblich geschädigte“ Nadelbäume handele, die nicht erhaltenswürdig seien.

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