Monheim Mona Mare: Riesenrutsche bald startklar

Monheim · Mit einem Bündel von Maßnahmen, darunter verbesserte Lüftungs- und Pumpentechnik, soll das Bad Energie sparen.

 Die neue Riesenrutsche vom Mona Mare ist montiert. Doch bis zur Abnahme durch den Tüv sind noch einige Arbeiten zu erledigen.

Die neue Riesenrutsche vom Mona Mare ist montiert. Doch bis zur Abnahme durch den Tüv sind noch einige Arbeiten zu erledigen.

Foto: RALPH MATZERATH

Für die Monheimer, die regelmäßig zur körperlichen Ertüchtigung im Mona Mare durchs Wasser pflügen, hat gestern eine 14-tägige Durststrecke begonnnen. Die Badelandschaft wird einer grundlegenden Reinigung unterzogen. Und wenn die 1500 Kubikmeter Wasser erst einmal abgelassen sind, können auch Reparaturen am Beckenboden, wie abgelöste Fliesen und Fugen, vorgenommen werden. Auch die sehr störanfällige Unterwasserbeleuchtung wird jetzt erneuert. "Der Zeitpunkt hat sich bewährt, weil der Dezember die besucherschwächste Zeit im Jahr ist", sagt Geschäftsführer André Zierul. Erst im Januar merke man, wie sich die Besucher mit vielen guten Vorsätzen bewaffnet ins Wasser stürzten.

Wie um diese zu befeuern, wirft das Mona Mare ab 15. Dezember einen saftigen Köder aus: Eine neue Rutsche. Sie ist zwar schon eingebaut, aber noch nicht betriebsbereit. "Die alte Rutsche hätte ohnehin ausgetauscht werden müssen, weil sich durch die Temperaturunterschiede die Konstruktion verzogen hatte", erklärt Bürgermeister Daniel Zimmermann. Und während durch deren dünne Plastikwand sehr viel Wärme entweichen konnte, ist die neue Spaßspirale voll ummantelt. "Von den oben eingespeisten 30 Grad Wassertemperatur blieben unten nur noch 28 übrig", sagt Zierul. Die infolge der Dämmung völlig abgedunkelte Tunnelröhre wird mit LED-Leuchten aufgehellt. Außerdem werden die Glasbausteine im Aufgang durch dreifachverglaste Fenster ersetzt, und der Rutschenturm erhält neue Fliesen.

Diese Investition von 250 000 Euro ist das erste Ergebnis der gutachterlichen Prüfung zu den Einsparpotenzialen des Allwetterbades. Der Aufsichtsrat habe auf seiner Sitzung am 9. September zwei Prioritätenlisten zu den Themen "Attraktivität" und "Energie" verabschiedet, so Zimmermann. Letztere umfasst 44 Positionen. Da das Schwimmbad fast das ganze Jahr über beheizt wird, kommt einer verbesserten Ausnutzung der eingespeisten Wärme bei der Lüftungstechnik hohe Priorität zu. Dies könnte etwa durch eine modernere Regelungstechnik erreicht werden, mit deren Hilfe die Anlage besser an den Betrieb angepasst werden kann. Hier muss aber erst noch geprüft werden, wie sich ein geringerer Wärmeverbrauch auf den wirtschaftlichen Betrieb des Blockheizkraftwerkes auswirken würde. "Der Betreiber muss einen Gewinn erwirtschaften, sonst wird unser steuerlicher Verbund nicht anerkannt: Wir können unsere Defizite mit seinen Überschüssen verrechnen", sagt Zierul.

 Mit einer Schaumparty verabschiedete sich das Mona Mare in die Wartungspause

Mit einer Schaumparty verabschiedete sich das Mona Mare in die Wartungspause

Foto: matzerath

Einen weiteren Ansatz zum Sparen bietet die Pumpentechnik. Durch die Installation von Frequenz-Umrichtern kann die Wasserumlaufmenge während einer geringeren Beckenbelastung, also außerhalb der Betriebszeit, reduziert werden. "Bisher haben wir nur zwei Stufen: den normalen Betrieb und die Rückspülung", so Zierul.

Ein weiteres Wirtschaftlichkeitsgutachten soll mögliche Maßnahmen ermitteln, die sich bereits in drei bis fünf Jahren amortisieren, erklärt Zimmermann. Das jährliche Defizit von 1,5 Millionen Euro lasse sich dadurch allerdings nicht reduzieren. "Wir schaffen es so lediglich, angesichts der ungeheuren Verteuerung der vergangenen Jahre die Energiekosten konstant zu halten."

Dennoch ist es 2014 erstmals seit Jahren gelungen, die leicht rückläufigen Besucherzahlen wieder zu steigern: um 9500, schätzt Zierul. Zimmermann nennt als mutmaßliche Ursache die Rücknahme der Tariferhöhung an den Wochenenden und in den Ferien. Durch den Wegfall der Frühschwimmerzeiten habe man nur die Hälfte dieser hochsubventionierten Besucher verloren, viele nutzten jetzt den günstigen Mittagstarif. Künftig möchte die Stadt auch die Saunalandschaft attraktiver gestalten und befragt dazu deren Stammkunden.

(RP)
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