Kreis Mettmann Haaner Kaffeeröster kauft Plantage in Südamerika

Kreis Mettmann · Selcuk Karademir hat eine besondere Leidenschaft: Kaffee. Seit vier Jahre betreibt er in Haan das Café Karabusta im Haus Kaiserstraße 67 und bietet dort neben verschiedensten Kaffee-Sorten etwas in Haan Einzigartiges an.

 Selcuk Karademir betreibt die einzige Kaffeerösterei in Haan. Der Barista musste nicht lange überlegen, als er das Angebot für die Plantage erhielt.

Selcuk Karademir betreibt die einzige Kaffeerösterei in Haan. Der Barista musste nicht lange überlegen, als er das Angebot für die Plantage erhielt.

Foto: Köhlen

Karademir röstet seine Bohnen selber. Dazu hat er sich eigens eine entsprechende Maschine in den Laden gestellt.

Und weil ihm das als Besonderheit noch nicht reicht, setzt er noch einen oben drauf: Der 43-Jährige erntet demnächst in der Dominikanischen Republik seine eigenen Kaffeebohnen in seiner eigenen Plantage. Noch individueller geht es nicht.

"Ich wollte etwas machen, was sonst keiner hat", sagt Karademir. Da kam ihm vor einigen Monaten das Angebot eines langjährigen Freundes gerade recht. "Er fragte mich, ob ich nicht Teilhaber an einer Kaffee-Plantage im Norden der Dominikanischen Republik werden möchte", erzählt Karademir. Erst habe er seinen Freund für verrückt erklärt, doch dann habe er ziemlich schnell zugesagt: "Ich brauchte nicht einmal eine Nacht darüber zu schlafen. Wenn sich so eine Gelegenheit bietet, muss man zuschlagen." Im Januar wurde der Kaufvertrag unterschrieben - ohne, dass Karademir das rund elf Hektar große Gelände bereits mit eigenen Augen gesehen hätte.

Das will er nach Möglichkeit im Sommer nachholen. Das Gelände liegt im Landesinneren, nicht gerade in einer Touristenhochburg. Bis zur nächsten Siedlung sind es 13 Kilometer, 30 Kilometer bis zum Meer. Auch auf der Plantage selber kann der gelernte Barista nicht auf Luxus hoffen. Als Unterkunft dienen nur ein paar Holzbaracken. Die Farm mit dem klangvollen Namen "Finca Fuente Vieja", die lange in Familienbesitz war, wurde schon vor Jahren aufgegeben. Jetzt soll neuer Schwung ist die Plantage kommen. Dazu werden auch zusätzliche Kaffeepflanzen der Sorte Arabica gesetzt. Früher lag die Jahresproduktion bei etwa 2000 Kilogramm, zukünftig soll es deutlich mehr werden. Im Sommer kommenden Jahres wollen er und seine Partner ihre erste Ernte einfahren.

(RP)
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