Langenfeld Gesunde Backwaren direkt ab Werk

Langenfeld · Im Richrather Industriegebiet backt Bösen Reform- und Biobrote. Sie werden in die ganze Republik geliefert, können vor Ort jedoch zu einem guten Preis erworben werden. Kunden kommen aus der ganzen Region.

Industriegebiet — da denkt man unwillkürlich an Speditionen oder Autowerkstätten. Hinter der unscheinbaren Tür der "Brotfabrik" jedoch befindet sich ein kleines Paradies für alle, die sich für gesunde Ernährung mit vollwertigen Backwaren interessieren. Seit über 90 Jahren werden in der Rheinischen Reform- und Mühlenbäckerei Bösen Spezialbackwaren aus natürlichen und nachhaltig produzierten Zutaten hergestellt. Sie werden an Reformhäuser im gesamten Bundesgebiet geliefert, aber auch im eigenen Werksverkauf mit angegliedertem, kleinem Steh-Café angeboten.

Von den über 100 verschiedenen Vollkorn- oder Biobackwaren-Produkten in der Auslage fallen die vielen Brote, Brötchen und "süßen Dinge" wie Kuchen und Teilchen ins Auge. Allen ist gemein, dass sie ohne Konservierungs- und sonstige synthetische Zusatzstoffe, künstliche Farbstoffe und Aromen hergestellt werden. Allein die Wahl zwischen neun verschiedenen Sorten Vollkorn-Brötchen fällt schwer. In der Beliebtheitsskala ganz oben stünden allerdings eindeutig die Dinkel- und die Müslibrötchen, weiß Fachverkäuferin Monika Poradny. "Probieren Sie doch auch mal die Kleie-Brötchen," ermuntert sie einen unentschlossenen Kunden.

Auch wer gerne selbst zu Hause backt, wird im Laden fündig. Hafer, Roggen, Gerste, Weizen und Dinkel in abgepackten Tüten füllen ein großes Regal. Jede Getreideart ist jeweils vom Ganzkorn über Schrot und verschiedene Mahlgrade bis zum echten Vollkorn-Mehl erhältlich. "Dinkelmehl lässt sich genauso gut wie Weizenmehl verarbeiten", sagt Yvonne Podubrien, die seit fünf Jahren im Werksverkauf tätig ist. "Es ist eine Urform des Weizens, aber nicht so hochgezüchtet, und besonders vitamin- und eiweißreich." Viele Leute, die Weizen nicht vertragen, könnten jedoch ohne weiteres Dinkelprodukte essen. Deswegen ist das Angebot an Dinkelbroten auch recht groß: Es reicht vom Dinkelklotz und Countrybrot (das mit kleinen Käseflocken überbacken ist) über grob und fein gemahlene Laibe bis hin zu abgepackten Dinkel-Grünkern-Schnitten.

"Wir sind eine Familie, die schon in der vierten Generation backt, und haben vor gut 20 Jahren die damalige Bösen-Bäckerei übernommen", erzählt Rolf Kircher, der zusammen mit seinem Vater die Geschäfte des Familienunternehmens führt, "und die fünfte Generation ist schon im Kommen".

Ziel sei auch, für Menschen mit Allergien oder Unverträglichkeiten gut schmeckende Alternativen in der Ernährung anzubieten. Allein von diesen Spezialbackwaren ohne Gluten, das ungefähr jeder 500. Deutsche nicht verträgt, gibt es ungefähr 50 Produkte. Sie werden in einem eigenen Produktionsbereich hergestellt und im firmeninternen Labor kontrolliert. Im Werksverkauf gibt es eine Auswahl davon, die von Kastanienbrot und Sonnenblumenbrötchen bis zu Muffins und Marzipanhörnchen reicht.

Alexander Thewes verstaut gerade seine zahlreichen Brötchentüten. "Ich komme wegen der Dinkelprodukte eigens aus Solingen hierher", erzählt er. "Die kaufe ich gerne, weil es gesund ist und weil der Preis hier supergut ist". Wer ein bisschen experimentierfreudig ist, der probiert eine Mais-Polenta-Tasche mit Käse- und Spinatfüllung, die durchaus als Mahlzeit taugt, und zum Nachtisch eine Vollkorn-Waldbeer-Joghurt-Schnitte. Lecker.

(RP/rl)
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