Handball Familienduell: Immer was ganz Besonderes

Langenfeld · Handball-Oberligist SG Langenfeld gilt gegen die SG Dülken als Favorit. Trainer Heino Kirchhoff trifft auf seinen Schwager und seinen Neffen.

 Hinein damit: Vinzenz Preissegger hat für sein Comeback nach einer verletzungsbedingten Pause ein klares Ziel vor Augen – wie auch der Rest der Mannschaft. Gegen den Zwölften Dülken soll der neunte Saisonsieg her.

Hinein damit: Vinzenz Preissegger hat für sein Comeback nach einer verletzungsbedingten Pause ein klares Ziel vor Augen – wie auch der Rest der Mannschaft. Gegen den Zwölften Dülken soll der neunte Saisonsieg her.

Foto: Matzerath

Der Countdown läuft und für Heino Kirchhoff beginnt eine Abschiedstournee. Weil die fast sieben Jahre als Trainer bei den Handballern der SG Langenfeld (SGL) dem Ende entgegengehen und in Leszek Hoft der Nachfolger zur kommenden Serie bereits feststeht, ist keins der folgenden Oberligaspiele alltäglich. Und die Partie heute Abend (18.30 Uhr, Halle Konrad-Adenauer-Gymnasium) gegen die ziemlich stark vom Abstieg bedrohte SG Dülken ist sogar was ganz Besonderes — aus rein privaten Gründen vor allen Dingen.

Bei den Gästen tragen seit einem Trainerwechsel vor Weihnachten zwei Männer die geteilte Verantwortung fürs Team: Stefan Hermkens und Bernd Greven. Letzteren kennt Kirchhoff ganz gut, denn es handelt sich um seinen Schwager. Dessen Sohn Max ist erstens Kirchhoffs Neffe und darüber hinaus einer der herausragenden Spieler im Kader der Gäste. "Es tut mir wirklich leid", sagt der Langenfelder Coach, "aber dieses Spiel müssen wir natürlich gewinnen. Sonst kann ich mich da ja nicht mehr sehen lassen und dann muss ich mir eine Menge anhören."

Rein sportlich sind die Karten ohnehin glasklar verteilt. Die SGL bewältigte in der Hinrunde zahlreiche Schwierigkeiten und sammelte insgesamt beeindruckende 17:9 Zähler, die den sicheren sechsten Platz einbrachten. Kirchhoffs Team liegt damit fünf Zähler hinter der Spitze und auf der anderen Seite fünf Zähler vor der HG Remscheid (12:14) auf dem siebten Rang.

Dülken (6:20) gehört dagegen als Zwölfter zu einem Paket aus fünf Mannschaften, die den Abstieg in der zweiten Saisonhälfte mit großer Wahrscheinlichkeit unter sich ausmachen. Für die Hausherren spricht zudem das Duell aus der Hinrunde, das zum Saisonstart in Dülken nach einem zähen Beginn noch einen glatten 27:19-Sieg brachte.

Die Vorbereitung auf die Fortsetzung der Meisterschaft war zwar in dieser Woche relativ kurz, lief jedoch nach Kirchhoffs Urteil ausgesprochen positiv: "Das war top. Und es waren auch genug Leute da." Die verletzten Tobias Justen und Stefan Wagener sind zwar nicht einsatzfähig, doch Vinzenz Preissegger steht als wichtige Stütze in Abwehr und Angriff wieder zur Verfügung (Nasenbruch überwunden). Unter dem Strich spricht deshalb sicher alles für Langenfeld — das zugleich einen Saisonrekord aufstellen kann.

Nach den drei positiven Dezember-Ergebnissen (28:24 gegen TuSEM Essen II, 31:23 bei den Sportfreunden Hamborn 07, 30:19 gegen ART Düsseldorf II) wäre ein Erfolg über Dülken der vierte Sieg hintereinander (bisherige Bestmarke drei). Es gibt ganz bestimmte schlechtere Ideen für eine Abschiedstournee.

(RP/rl)
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