Wegberg "Danke Wegberg, ihr seid einfach toll"

Wegberg · Es ist geschafft: Mit großer Freude verkünden die Eltern von Neele Polmans (11), dass die Summe von 25 000 Euro zusammengekommen ist, die ein ausgebildeter Rehahund kostet. Viele Wegberger beteiligten sich an Spendenaktionen.

Sabine und Leo Polmans sind überglücklich. Neeles Eltern verkündeten gestern, dass nach zahlreichen Spendenaktionen die Summe von 25 000 Euro, die ein ausgebildeter Rehahund kostet, zusammengekommen ist. "Neele wird ihre Emma in den nächsten Monaten in die Arme schließen dürfen", sagt Sabine Polmans, "die Hilfsbereitschaft und Unterstützung für unsere Tochter, die wir von den Wegbergern in den letzten Wochen erfahren durften, macht uns sprachlos."

Seit ihrer Geburt ist die elfjährige Neele aus Wegberg körperbehindert. Bisher hat Therapiehund Filou das Mädchen in ihrem Alltag unterstützt. Filou ist allerdings ins Rentenalter gekommen. Darum braucht Neele nun einen neuen Therapiehund. Doch das ist teuer: Die Ausbildung eines neuen Therapiehundes kostet rund 25 000 Euro.

Familie Polmans erzählte Freunden und Bekannten von ihren Sorgen. Einer der ersten, der seine Hilfsbereitschaft signalisierte, war Angelo Longo. Seit Jahren ist Neele Stammkundin in seinem Eiscafé in der Wegberger Fußgängerzone. Angelo Longo hatte eine hervorragende Idee: Er stellte das 25-jährige Bestehen seines Betriebes unter das Motto "Gib, was Dir ein Kinderlächeln wert ist!", verkaufte an einem heißen Sommertag zwei Stunden lang Eis für den guten Zweck und spendete den Erlös an Familie Polmans. "Die Aktion war ein voller Erfolg. Ich wusste, dass man sich auf die Wegberger verlassen kann. Ihnen war ein Kinderlächeln 2000 Euro wert. Das ist unglaublich toll", sagt Longo, "ich bin glücklich, dass ich meiner kleinen Freundin Neele mit meiner Aktion helfen konnte." Er dankte auch jedem einzelnen Wegberger, der den Weg in sein Eiscafé gefunden hat, um ihn bei seinem Vorhaben zu unterstützen.

Angelo Longo war längst nicht der einzige, der bereit war, Familie Polmans zu helfen. Neele freute sich über zahlreiche große und kleine Spendenaktionen sowie spontane Einzelspenden. Neeles Eltern sind von der Welle der Hilfsbereitschaft völlig überwältigt: "Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, festzustellen, wir sind nicht allein mit unseren Sorgen", sagt Sabine Polmans, "auf einmal ging alles ganz schnell." So sammelten die Schüler der Schule am Grenzlandring (Hauptschule) bei einem Sponsorenlauf 2000 Euro – 36 Wegberger Firmen und sechs Privatpersonen beteiligten sich an der Aktion. Aus dem Guthaben des früheren Fördervereins des Krankenhauses Wegberg übergaben der ehemalige Vorsitzende Folkmar Pietsch und Bürgermeister Reinhold Pillich 1000 Euro an Neeles Eltern. Gemeinsam mit dem der Heinrichs-Gruppe angehörenden "Förderverein Seniorenzentrum Breberen – Wir fördern Kinder" entschloss sich der Förderverein des SZB-Altenpflegeheims zu einer Spende im Wert von 1200 Euro. Und es gab noch weitere Spendenaktionen. "Danke Wegberg, ihr seid einfach toll", sagt Sabine Polmans. Bedanken möchten Neeles Eltern sich aber auch bei Leuten aus anderen Städten und Regionen, die mit ihrer Hilfsbereitschaft dazu beigetragen haben, Neele einen Herzenswunsch zu erfüllen. Neeles Eltern sind sichtlich gerührt: "Die Zeit der gesamten Spendenaktion wird immer einen besonderen Platz in unserem Herzen haben." Als Eltern zu erfahren, dass es Menschen gibt, die Anteil nehmen am Schicksal eines Kindes und ihm ein Stück Lebensqualität schenken möchten, das sei ein Gefühl, das nicht in Worte zu fassen sei. Sabine und Leo Polmans: "All diesen Menschen möchten wir daher im Namen von Neele sagen: Wohin ich auch gehen werde, ich werde niemals vergessen, wer mir half, dort hinzukommen!"

(RP)
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