Krefeld Wofür steht Krefeld ?

Krefeld · Die Stadt will sich ein neues, klares Profil geben und ihre "Markenpersönlichkeit" neu definieren. Die Einwohner sollen demnächst mitdiskutieren. Schon heute können Sie der Rheinischen Post Ihre Meinung sagen.

 Gut für's Image: die Straßenmodenschau.

Gut für's Image: die Straßenmodenschau.

Foto: Stadt Krefeld

Wo liegen die besonderen Stärken Krefelds als Wirtschaftsstandort, als Wohnstandort, als Freizeit- und Kulturstandort? Sind Mönchengladbach, Moers oder Neuss attraktiver als Krefeld? Welche Einrichtungen und Veranstaltungen würden Sie als Imageträger der Stadt Krefeld bezeichnen?

Rund 200 Krefelder Entscheidungsträger aus Wirtschaft, Brauchtum, Verwaltung und Kultur haben gestern einen zweiseitigen Brief mit diesen und anderen Fragen zu Krefeld in ihrem Briefkasten gefunden. Absender: die Cima Stadtmarketing GmbH aus Köln.

Der Kölner Cima-Büroleiter, Wirtschaftsgeograph Dr. Wolfgang Haensch (46), berät im Auftrag des Marketingbeirats die Stadt bei der Suche nach ihrem neuen Leitbild. Es soll Krefelds Stärken herausstreichen — und bereits bis Ende des Jahres vorliegen. 75 000 Euro lässt sich Krefeld diese externe Beratung kosten.

"Das Profilierungskonzept fängt nicht bei null an", erklärt Haensch. Beispielsweise beim Slogan brauche Krefeld das Rad nicht neu zu erfinden. "Die Dachmarke ,Samt und Seide' hat einen hohen Bekanntheitsgrad und eine hohe Akzeptanz." Allerdings müsse das "Produkt Krefeld" künftig auch emotional vermarktet werden.

Bevor es so weit ist, soll zunächst eine Konkurrenzanalyse mit bis zu fünf anderen Städten aufgestellt werden. "In Mönchengladbach entsteht ein Einkaufszentrum, Duisburg setzt ein Konzept zur Aufwertung der Innenstadt um — wir wollen schauen, welche Nische Krefeld besetzen kann", erklärt Haensch.

Ein achtköpfiges Kernteam des Marketingbeirats — Mitglieder: vom IHK-Geschäftsführer bis zum Kulturdezernenten — werden dann über die Ergebnisse mit externen Fachleuten diskutieren — und dem Stadtrat Anfang 2008 das Marketingprojekt "Krefeld 2015" zur Abstimmung vorlegen. "Hoffentlich", sagt Dr. Karsten Eberstein, Vorsitzender des Marketingbeirats, "stellen wir uns nicht wieder gegenseitig ein Bein, wenn wir die Gesamtkonzeption verwässern." So sei von dem einst als Grünoase geplanten Göldenbachs-Platz nur mehr eine grüne Hälfte übrig.

Auch die Krefelder selbst sollen mitentscheiden dürfen. 300 Bürger werden in dieser Woche bei einer Telefonumfrage zu Krefeld befragt. Nächste Woche, am 13. Mai, werden von 10 bis 15 Uhr bei der VHS in einem "Zukunftsworkshop" Perspektiven und Strategien für Krefeld entwickelt (Anmeldungen bis morgen unter Telefon 86 26 64).

Wer nicht so lange warten will, kann seine Ideen beim "Heißen Draht" auf dieser Seite der Lokalredaktion der Rheinischen Post mitteilen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort