Krefeld Langfristige Pflege für E-See geplant

Krefeld · Das 76 Hektar große Parkgelände um den Elfrather See soll in den nächsten Monaten bis Jahren umfangreich gepflegt werden. Ein Landschaftsarchitekt stellte dazu jetzt im Sportausschuss ein umfangreiches Maßnahmenpaket vor.

 Nicht an allen Stellen haben Spaziergänger freien Blick auf den See so wie hier, weil sich zum Beispiel Brombeeren dort ausgebreitet haben. Das soll sich mit der Umsetzung des Pflegeplans ändern.

Nicht an allen Stellen haben Spaziergänger freien Blick auf den See so wie hier, weil sich zum Beispiel Brombeeren dort ausgebreitet haben. Das soll sich mit der Umsetzung des Pflegeplans ändern.

Foto: Thomas lammertz

Rund um den Elfrather See sollen in den kommenden Monaten und Jahren umfangreiche Arbeiten an den Grünanlagen vorgenommen werden. Einen entsprechenden Pflegeplan hat bei der jüngsten Sitzung des Sportausschusses das 2014 von der Stadt beauftragte Landschaftsarchitekturbüro Schwarze und Partner vorgestellt, das die rund 76 Hektar umfassenden, parkartigen Grünflächen (das entspricht eine Größe von etwa 54 Fußballfelder) rund um den Elfrather See akribisch unter die Lupe genommen hat. Parallel zum Pflegeplan hat die Arbeitsgruppe Zukunftswerkstatt Elfrather See, die sich mit der Zukunft des Sees befasst, ihre Arbeit aufgenommen. Jener Gruppe gehören unter anderem Vertreter von am See ansässigen Vereinen, Jäger oder Naturschutzorganisationen an; nächstes Treffen dieser Gruppe ist am 12. Dezember.

Rund 500 freistehenden Bäume sind auf dem Gelände angesiedelt, dazu gehören rund 300 weitere Gehölzgruppen, also zum Beispiel Ansammlungen von Sträuchern oder Hecken. Im Westen und Nordosten zählen weitere Waldflächen hinzu. Bislang wurde das Gelände in Eigenregie durch den Fachbereich Freizeit, Sport und Bäder gepflegt. Aufgrund der Größe des Geländes und der knappen Personallage seien aber große Teile der laut Landschaftsarchitekturbüro "zum Teil dringend notwendigen Pflegearbeiten" vernachlässigt worden beziehungsweise zu kurz gekommen.

Laut Pflegeplan sollen in weiten Gebieten rund um den See zahlreiche Bäume auf Stock gesetzt werden; das bedeutet, dass sie entsprechend herunter geschnitten werden sollen. Durch Zuwucherungen im Uferbereich würde an vielen Stelle häufig der Blick auf den See versperrt, wie beispielsweise im Südosten, wo Birken und Weiden stehen und Brombeerhecken wuchern oder im Westen, wo Hecken und Ufergehölze zurückgeschnitten werden müssten. Auch entlang des rund 6,5 Kilometer langen Weges rund um den See würden an vielen Stellen Hecken bis nahe an den Weg wachsen; diese sollen um gut anderthalb Meter an den Seiten gestutzt werden, um dauerhaft Pflegearbeiten zu vereinfachen. Zwischen jetzigem Weg und dem Rest der Hecke sollen Rasenflächen angelegt werden, um eine schnellere und vereinfachte Pflege zu ermöglichen.

Dass dadurch die dort ansässigen Wassersport betreibenden Vereine Schwierigkeiten bekommen könnten, sieht Landschaftsarchitekt Eckhard Gehentges indes nicht. "Von unserer Sicht aus sehe ich keine Probleme, zumal kein großer Kahlschlag vorgesehen ist", sagte er im Sportausschuss.

Auch die Vereine vor Ort begrüßen die Pflegearbeiten. "Für uns ist es wichtig, dass Spaziergänger sehen können, wie wir unseren Sport auf dem See ausüben", sagt beispielsweise Frank Suchanek, der Vorsitzende des Segelklubs Bayer Uerdingen, und weist Konflikte zwischen Ruderern und Seglern in den Bereich der Mär: "Uns wird immer ein Konflikt angedichtet, weil wir Segler Wind brauchen und die Ruderer nicht. Aber das ist nicht meine Wahrnehmung und meines Wissens nach auch nicht die der Ruderer. Ganz im Gegenteil, wenn die Uferbepflanzung spärlicher wird, kann man uns auf dem See viel besser sehen. Daher ist es für beide Vereine ganz wichtig, dass dort die Pflanzen zurückgeschnitten werden. Und das ist kein Konflikt, sondern ein Konsens", sagt Suchanek.

(RP)
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