Krefeld Anwohner gegen Straßenumbau

Krefeld · Die winzige Tempo-30-Straße Am Beckshof im Hülser Ortskern soll zur verkehrsberuhigten Zone umgebaut werden. Die Anlieger halten das für einen Trick der Stadt, um auf diese Weise die Anlieger an den Kosten für die Kanal-Erneuerung zu beteiligen.

 Nach Ansicht der Anlieger besteht kein Grund für den Umbau der Straße Am Beckshof zu einer verkehrsberuhigten "Spielstraße".

Nach Ansicht der Anlieger besteht kein Grund für den Umbau der Straße Am Beckshof zu einer verkehrsberuhigten "Spielstraße".

Die Anwohner der Straße Am Beckshof wehren sich gegen den geplanten Umbau ihrer Straße in eine verkehrsberuhigte Zone ("Spielstraße"). Im Rahmen von Kanalarbeiten der SWK soll das nach Plänen der Verwaltung geschehen. Auf der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung äußerten die Anwohner ihren Unmut über das Vorhaben.

Sie hatten erst durch einen Zufall von den Plänen erfahren. Anliegerin Maria Krudewig hatte daraufhin Unterschriften gesammelt und an die Verwaltung geschickt. Das Argument der Anwohner: "Die Mindestlebensdauer von maximal 30 Jahren seit dem letzten umfangreichen Umbau ist bei weitem nicht erreicht. Es entsteht der Eindruck, dass die Stadt versucht, durch Bürokratietricks einen hohen Kostenanteil durch die Bürger ersetzt zu bekommen."

Auf rund 170 000 Euro schätzen die Anwohner ihren Anteil, wenn bis zu 80 Prozent der Kosten nach der Kommunalen Abgabenordnung auf die Anwohner umgelegt werden. Doch die Verwaltung betonte, dass die Kosten deutlich niedriger liegen würden. Man rechne mit einem Anteil von 50 bis 60 Prozent.

Um die Meinung der Betroffenen zu hören, hatte Bezirksvorsteher Philibert Reuters (CDU) die Sitzung bei diesem Tagesordnungspunkt kurzfristig unterbrochen. Den geplanten Fußweg lobten die Anwohner zwar – der bestehende ist stellenweise extrem schmal –, aber deswegen müsse die Straße – eine der beiden Hauptzufahrtsstraßen zum Helios-Klinikum – nicht verkehrsberuhigt werden.

Umsichtige Fahrweise

Nach Ansicht der Anwohner will die Stadt die Straße nur zu einer verkehrsberuhigten Zone umgestalten, damit die Kosten für die Kanalerneuerung nicht von der Stadt beziehungsweise ihrer Tochter SWK getragen werden müssen.

Echte Argumente für eine Spielstraße gebe es nicht, weil in dem gesamten Straßenstück nur zwei Kinder lebten und es in der 30er-Zone bislang keine Unfälle gegeben habe, weil dort sehr umsichtig gefahren werde. Gegen eine Spielstraße spreche auch, dass die Straße die einzige Zufahrt zum Altenheim sowie zur Konvent- und Klever Straße darstelle.

Gespräch anberaumt

Da laut Verwaltung die Zeit wegen der anstehenden Kanalbauarbeiten der Stadtwerke drängt, soll jetzt zeitnah ein Gespräch zwischen Vertretern der Anwohner, der Politik und der Verwaltung geführt werden.

(rio)
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