Krefeld Vergewaltigte Mann seine schwangere Ehefrau?

Krefeld · Vergewaltigung und Körperverletzung seiner Ehefrau wirft die Krefelder Staatsanwaltschaft einem Mann aus Krefeld vor. Seit Montag muss sich der 49-Jährige vor dem Krefelder Schöffengericht verantworten.

 Seit Montag muss sich der 49-Jährige vor dem Krefelder Schöffengericht verantworten.

Seit Montag muss sich der 49-Jährige vor dem Krefelder Schöffengericht verantworten.

Foto: ddp, ddp

Sollten die Vorwürfe zutreffen, hat sein mutmaßliches Opfer, eine junge Frau, während und nach ihrer Schwangerschaft wohl viel Schlimmes durchmachen müssen.

Weil sie sich ihm aufgrund von Blutungen während der Schwangerschaft verweigert habe, soll der Mann sie Ende 2009 brutal zum Geschlechtsverkehr gezwungen haben. Im Sommer 2010 habe er ihr mehrere Tritte in den Bauch versetzt, so dass die Narbe des Kaiserschnitts aufplatzte. Wenige Wochen später soll er ihr einen Faustschlag ins Gesicht verpasst haben, während sie das Baby auf dem Arm trug. Auch weitere Taten sind angeklagt. Der Krefelder beteuerte gestern: "Ich habe meine Frau nie geschlagen". Auch eine Vergewaltigung habe es nicht gegeben.

Dann versuchte der Angeklagte außerdem, seine Frau zu belasten. Sie sei viel jünger als er und habe ihn nur geheiratet, um nach Deutschland zu kommen, behauptete der Angeklagte. Er habe seinen Lohn abgeben sollen, damit sie Geld zu ihrer Familie nach Marokko schicken könne. Weil er damit nicht einverstanden war, habe es immer wieder Streit gegeben, allerdings ohne körperliche Übergriffe. Die Frau habe oft hysterisch reagiert, sogar seine Kleidung zerrissen, behauptete er.

Eskaliert sei die Situation dann, als seine Schwägerin zu Besuch kam. Dadurch sei seine Frau aufsässig geworden, habe sein Konto leergeräumt und ihre Sachen gepackt. Mehrere Monate lang hatte sie in Frauenhäusern gelebt. Dann forderte sie, er solle zu den Behörden gehen, damit das Kind die deutsche Staatsbürgerschaft erhalte. "Dafür habe ich keine Worte", sagte der 49-Jährige weiter zu den Vorwürfen.

Die Geschädigte trat im Beistand einer Rechtsanwältin in den Zeugenstand. Sie wiederholte die Vorwürfe gegen ihren Ehemann. Mehrere Zeugen, unter anderem ehemalige Nachbarn des Ehepaars sollen auch noch zu Wort kommen. Der Prozess wird am kommenden Donnerstag fortgesetzt.

(RP/rl/jco)
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