Krefeld 2500 Schüler vor dem Rathaus

Krefeld · Drei Krefelder Schulen sind gestern im Sternmarsch zum Rathaus gelaufen, um Kisten mit Wunschzetteln abzugeben. Die Aktion war Auftakt des von Bund und Mercator-Stiftung geförderten Projektes "Kulturagenten".

Drei verschlossene Kisten mit 2500 Schülerwünschen hat der neue Schulamtsleiter Jürgen Maas gestern auf dem Rathausplatz in Empfang genommen. Übergeben wurden die Kisten von den Krefelder Schulen Fichte-Gymnasium, Gesamtschule Kaiserplatz und Realschule Oppum. Sie machen beim Modellprojekt "Kulturagenten für kreative Schulen" mit, das von Bund und Mercator-Stiftung bundesweit mit zehn Millionen Euro gefördert wird. Ziel: Schüler auf Kunst neugierig machen. Die Wunschzettel wurden gestern zwar nicht verlesen, Birgitta Heller von der Gesamtschule Kaiserplatz, eine der "Kulturagentinnen", nannte dennoch einige Wünsche, die immer wieder auftauchten: Basketballkörbe, Fußballtore, bessere Mittagsverpflegung, schönere Schulhöfe, auch eine Pausendisco.

Das Programm "Kulturagenten" ist bundesweit im vergangenen Herbst gestartet, der gestrige Sternmarsch unter dem Motto "Wir hauen auf die Pauke", der von vielen Schülern als Trommelspielern begleitet wurde, bildete den Auftakt in Krefeld. 14 Künstler werden nach Ostern sechs Wochen lang mit Lehrern den Unterricht gestalten. 35 Workshops sollen Kunst und Kultur ins Klassenzimmer bringen, 900 Schüler nehmen daran teil. 20 000 Euro stehen für die erste Projektphase zur Verfügung – allein die gestrige Aktion auf dem Rathausplatz kostete 2800 Euro. Insgesamt vier Jahre sollen die Schüler der Schulen mit Lehrern, Direktoren, Künstlern und Instituten nach Wünschen der Ideengeber ein "umfassendes und fächerübergreifendes Angebot der kulturellen Bildung entwickeln".

"Wir sind vom Modell überzeugt, deshalb leisten auch wir Schulen unseren Beitrag, indem wir Personal abstellen", sagte Jochen Adrian, Schulleiter der Gesamtschule Kaiserplatz, der den gestrigen Sternmarsch in der letzten Stunde vor den Osterferien begleitete. An seiner Schule werden Schüler jetzt unter anderem ein Glasfenster entwerfen, an der Realschule Oppum soll der Schulhof verschönert werden. Viele weitere Projekte sind geplant. Präsentiert werden alle Ergebnisse am 3. Juli bei einem Nachtflohmarkt am Fichte-Gymnasium.

Der künstlerische Aspekt war gestern auf dem Rathausplatz insbesondere das eindrucksvolle Trommelspiel. Dieses hatten die Schüler vorher mit einem Percussionisten erlernt. Schulamtsleiter Jürgen Maas war begeistert. "Es klang wirklich eindrucksvoll". Vor solch großer Kulisse – 2500 Schüler – wird der neue Schulamtsleiter nicht mehr oft sprechen. Maas jedenfalls gelobte, mit seinen Mitarbeitern die Zettel zu studieren. "Wir werden nicht jeden Wunsch realisieren können", räumte er ein. Er hofft aber darauf, dass gemeinsam mit Schulen und Eltern ein Weg gefunden wird, einige Schülerwünsche in die Tat umzusetzen.

(RP)
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