Korschenbroich Kranz im neuen Amt

Korschenbroich · Erwin Mathissen geht – Margarete Kranz kommt: Jüchens ehemalige Bürgermeisterin ist neue Umsiedlungsbeauftragte der Landesregierung. In Erkelenz wurde sie gestern in ihr Amt eingeführt.

erkelenz Margarete Kranz ist neue Umsiedlungsbeauftragte der Landesregierung. Sie kennt Probleme und Anliegen jener Menschen, die ihre Heimat für den Braunkohletagebau aufgeben müssen, war sie bisher doch Bürgermeisterin in Jüchen. Gestern ist die 59-Jährige im Alten Rathaus von Erkelenz in ihr neues Amt eingeführt worden. Verabschiedet worden ist zugleich Erwin Mathissen, der bisher Umsiedlungsbeauftragter gewesen ist und früher Bürgermeister in Erkelenz.

Im kommenden Jahr beginnt für etwa 5000 Menschen in Keyenberg, Kuckum, Berverath, Unter- sowie Oberwestrich der Umsiedlungsprozess. Ihre Ansprechpartnerin wird Margarete Kranz sein, der ihr Vorgänger Erwin Mathissen vorrechnete: "In den vergangenen vier Jahren habe ich rund 1000 Hausbesuche gemacht plus Telefonate." Daran anknüpfen will Kranz, die erklärte: "Wenn die Menschen es wollen, komme ich gerne zu ihnen, die Menschen brauchen vielleicht das vertraute Umfeld, um solche Gespräche zu führen."

Umsiedlungsprozess begleitet

Zuerst als Erste Beigeordnete, danach als Bürgermeisterin von Jüchen hat Margarete Kranz dort den Umsiedlungsprozess von Otzenrath, Spenrath und Holz begleitet. 80 Prozent der Einwohner fanden später in den neuen Orten wieder zueinander – in Erkelenz ist diese Quote bei den derzeitigen Umsiedlungen nicht ganz zu erreichen, erklärte Bürgermeister Peter Jansen der neuen Ansprechpartnerin für die Betroffenen. Bis zu 25 Prozent der Einwohner aus den Orten, die momentan umsiedeln, gingen verloren. Sie zögen in andere Stadtteile, Ortsteile oder Städte. "Die Menschen aus Borschemich oder Immerath waren immer schon stark nach Hochneukirch oder Wickrath orientiert", nannte Peter Jansen einen möglichen Grund.

Feierstunde im Alten Rathaus

In einer kleinen Feierstunde ist Erwin Mathissen aus seinem Amt verabschiedet worden. Gekommen waren Vertreter der Bürgerbeiräte und Staatssekretär Dr. Jens Baganz, der ihn würdigte: "Er ist für die Umsiedler und für uns ein Mann des Vertrauens gewesen." Stets habe er frühzeitig auf aufkommende Probleme aufmerksam gemacht. Dass Margarete Kranz, "die drei Umsiedlungen sozialverträglich durchgeführt hat", die Aufgabe übernimmt, stimme die Landesregierung zuversichtlich. Deren Aufgabe werde es sein, die Dorfgemeinschaften bei der Umsiedlung zu erhalten, umriss er die Aufgabe der Jüchenerin,

die nach dem Ausscheiden als Bürgermeisterin im Oktober erst einmal zusammen mit ihrem Sohn Steffen Urlaub in Kalifornien gemacht hatte.

(RP)
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