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Korschenbroich Die Friedhofsgebühren steigen

Korschenbroich · Grabstätten und etliche Dienstleistungen bei Beerdigungen auf Korschenbroichs Friedhöfen werden teurer. Denn die Zahl der Bestattungen sinkt. Die Stadt will mit neuen, stärker nachgefragten Beerdigungsformen reagieren.

 Friedhof Pesch: Auch künftig sollen dort nur Holzkreuze und steinerne Grabplatten erlaubt sein. Auch Steinkreuze zuzulassen, lehnte der Betriebsausschuss gestern ab. Das gilt auch für den Korschenbroicher Waldfriedhof.

Friedhof Pesch: Auch künftig sollen dort nur Holzkreuze und steinerne Grabplatten erlaubt sein. Auch Steinkreuze zuzulassen, lehnte der Betriebsausschuss gestern ab. Das gilt auch für den Korschenbroicher Waldfriedhof.

Foto: Reuter

Weil voriges Jahr erheblich weniger Menschen auf den acht Korschenbroicher Friedhöfen bestattet wurden, als der Stadtpflegebetrieb prognostiziert hatte, müssen die Gebühren für Grabstätten und etliche Dienstleistungen bei Beerdigungen ab 1. August kräftig steigen.

Werden alle Dienstleistungen im vollen Umfang genutzt — beispielsweise eine Leichenzelle oder eine Trauerhalle — wachsen die Gesamtkosten einer Bestattung inklusive Nutzungsrecht am Grab im Schnitt um etwa 16 Prozent. Diesem Vorschlag des Stadtpflegebetriebs hat der Betriebsausschuss des Rates gestern Abend zugestimmt.

Weil immer mehr Korschenbroicher sich in anderen Städten beerdigen lassen und Nutzungsrechte an Gräbern nicht verlängern, will die Stadt weitere Bestattungsformen ermöglichen. Diese sollen sich den veränderten Wünschen der Bürger anpassen. So sollen in der kaum genutzten und daher sehr teuren Liedberger Trauerhalle Urnenbestattungen möglich werden. So hofft die Stadt, die "Abwanderung" in die zunehmend beliebte Mönchengladbacher Grabeskirche zu mindern.

Die Wählergemeinschaft "Die Aktive" lehnte zwar die Gebührenerhöhung ab und forderte stattdessen Sparmaßnahmen. Sie gab aber auch zu, dass sie kein Sparkonzept habe. Die übrigen Parteien beugten sich der Erkenntnis, dass es keine Alternative zu höheren Gebühren gibt. Denn 2010 gab es im Gebührenhaushalt wegen der geringeren Zahl von Bestattungen ein Minus von 86 000 Euro. Die Betriebskosten der Friedhöfe stiegen zugleich geringfügig um etwa 2000 Euro. Da Gebühren laut Gesetz kostendeckend zu berechnen sind, muss die Stadt diesen Fehlbetrag während der nächsten drei Jahre durch höhere Gebühren hereinholen.

Die wären noch weiter gestiegen, würde die Stadt künftig nicht noch mehr aus ihrer Kasse zuschießen. Da sie auf den alten und für neue Bestattungen gesperrten Friedhöfen Liedberg und Kleinenbroich viele Gräber nach Ablauf der Nutzungsrechte eingeebnet hat, wurden daraus quasi öffentliche Grünflächen. Für deren Unterhalt muss die Stadt zahlen. Ihr Anteil an den Friedhofskosten von fast einer Million steigt ab August daher von 20 auf 25 Prozent.

Die Idee, die höchst selten genutzte Liedberger Trauerhalle als ein Kolumbarium für Urnenbestattungen zu nutzen, fand quer durch die Parteien Anklang. Mit der Idee, auf dem Korschenbroicher Waldfriedhof und dem Pescher Friedhof künftig auch Steinkreuze zu erlauben, konnten sich alleine die Grünen anfreunden.

Auf beiden Friedhöfen sind derzeit nur Holzkreuze und steinerne Grabplatten erlaubt. Die Pescher Bevölkerung wolle, dass das auch so bleibe, betonte Hans-Willi Türks (CDU). Mithin lehnte es der Ausschuss ab, diese Vorschrift zu lockern.

(RP/rl)
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