Kleve Van-den-Bergh auf Film festgehalten

Kleve · Willi Jansen und Klaus P. Wynhoff aus Kellen haben eine Dokumentation über die Klever Margarinewerke erstellt. Die DVD mit dem Titel "Op de Botter" zeigt den Industriebetrieb vor Beginn der Abrissarbeiten im Sommer 2011.

 Willi Jansen (links) und Klaus P. Wynhoff haben viel Zeit in Jansens Hobby-Filmstudio zugebracht, um das Video zu schneiden und zu vertonen. Der 44 Minuten lange Film "Op de Botter" dokumentiert die Geschichte Van-den-Berghs und den Zustand des Werks vor den Abrissarbeiten.

Willi Jansen (links) und Klaus P. Wynhoff haben viel Zeit in Jansens Hobby-Filmstudio zugebracht, um das Video zu schneiden und zu vertonen. Der 44 Minuten lange Film "Op de Botter" dokumentiert die Geschichte Van-den-Berghs und den Zustand des Werks vor den Abrissarbeiten.

Foto: Gottfried Evers

Als Ur-Kellener haben Willi Jansen und Klaus P. Wynhoff eine enge Beziehung zu den Margarinewerken-Van-den-Bergh. Wynhoffs Vater, Großvater und Onkel haben dort gearbeitet, auch Jansens Vater, 50 Jahre lang. Und die beiden Rentner haben ein gemeinsames Hobby: das Filmen. Da lag die Idee, einen Film über die ehemals größte Margarine-Produktionsstätte Europas zu drehen, nicht fern.

Dreharbeiten begannen 2011

Als Wynhoff und Jansen Anfang 2011 davon erfuhren, dass das Werk weitgehend abgerissen werden soll, begannen sie sofort mit den Dreharbeiten. Mit einer vom Werkseigentümer, dem Klever Unternehmer Bernd Zevens, ausgestellten Genehmigung erhielten sie Zugang zum gesamten Gelände und allen Fabrikhallen. Diese waren zwar bereits weitgehend entkernt, dennoch bot sich den beiden Filmemachern an vielen Stellen ein eindrucksvolles Bild. "Im Kesselhaus und in der Raffinade war alles noch da", erinnert sich Jansen. Auch die Schlosserwerkstatt war noch gut erhalten. "Ein Mitarbeiter aus der Schaltzentrale hat uns alle Wege aufgezeichnet, so dass wir uns orientieren konnten. Mit ihm haben wir für den Film auch ein Interview über seine Arbeit bei van den Bergh geführt", sagt Wynhoff.

Klever blickten neidisch nach Kellen

Die Zuschauer erhalten nicht nur einen Überblick über das komplette Werksgelände, sondern erfahren auch Details über die einzelnen Gebäude und ihre Funktion. In einem umfangreichen Einleitungsteil geht es um die Geschichte der Margarinewerke. So erfahren die Zuschauer, dass die Fabrik, als van den Bergh 1898 in Kleve sein zehnjähriges Bestehen feierte, bereits rund 500 Arbeiter und 70 Mitarbeiter in der Verwaltung beschäftigte. Zu dieser Zeit umfasste das Werksgelände beeindruckende 14.000 Quadratmeter.

Und Jansen und Wynhoff erzählen in dem Film auch davon, dass die Klever oft neidisch in die Nachbargemeinde Kellen guckten und die Stadtväter sich im Nachhinein sehr darüber ärgerten, Simon van den Bergh keine Baugenehmigung in der Schwanenstadt gegeben zu haben. So sprudelten die Steuereinnahmen eben in Kellen und nicht in Kleve. Der Film ist unterlegt mit zahlreichen Fotos von Personen, die für die Geschichte der Margarinewerke bedeutend waren.

Besonderes Weihnachtsgeschenk

Viele Wochen haben die beiden Amateurfilmer bei Wind und Wetter auf dem Werksgelände verbracht. Das Schneiden und die Vertonung des 44 Minuten langen Films dauerten deutlich länger als die Dreharbeiten. "Für die Bürger der Region, besonders aber für ehemalige Mitarbeiter der ,Union' dürfte der Film von Interesse sein. Auch als Geschenk unterm Weihnachtsbaum könnte er Freude bereiten", ist Wynhoff überzeugt. Erhältlich ist "Op de Botter" zum Preis von 16 Euro bei Willi Jansen, Heinrich-Bause-Straße 27, Telefon 02821 93089, und Klaus P. Wynhoff, Köstersweg 60, Telefon 02821 92318.

Und die Klever dürfen sich bereits auf weitere Werke der beiden Filmemacher freuen. Denn sie haben auch die Abrissarbeiten auf dem Van-den-Bergh-Gelände ausführlich mit ihrer Videokamera begleitet. "Ein zweiter Film über van den Bergh ist bereits fertig. Wahrscheinlich folgen noch ein dritter und ein vierter", sagt Jansen.

(RP)
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