Kranenburg Steins will Große Straße dichtmachen

Kranenburg · Die Kranenburger CDU hatte eingeladen, um über die Verkehrssituation im Ortskern zu diskutieren. Bürgermeister Günter Steins bezog klar Stellung. Er will die Aufenthaltsqualität verbessern und den Durchgangsverkehr heraushalten.

 Ordentlich besucht war die CDU-Veranstaltung in der Kranenburger Traditionsgaststätte "Zum Löwen", wo es um die Zukunft der Großen Straße ging.

Ordentlich besucht war die CDU-Veranstaltung in der Kranenburger Traditionsgaststätte "Zum Löwen", wo es um die Zukunft der Großen Straße ging.

Foto: G. Evers

Mehr als 5500 Fahrzeuge passieren die Große Straße in Kranenburg an einem durchschnittlichen Tag. Verwaltung, Rat, Anwohner und Passanten sind sich weitgehend einig: Zu viel Verkehr für den Verkehrsweg, der durch den Kern der Gemeinde Kranenburg führt. Dann hat es sich auch schon mit der Einigkeit. Denn weniger Übereinstimmung herrscht in der Grenzgemeinde bei der Frage, mit welchen Maßnahmen man dem Verkehrsaufkommen begegnen solle.

Von einer Einbahnstraße war in der Politik unlängst die Rede, doch gegen die mögliche Maßnahme formierte sich schnell Widerstand aus den Reihen der Geschäftsleute, die einen Umsatzeinbruch fürchten (die RP berichtete).

Die Kranenburger CDU machte die Problematik am Wochenende zum Thema ihres politischen Frühschoppens, zu der wieder alle Bürger eingeladen waren, um mit Vertretern aus Politik und Verwaltung über die Zukunft der Straße zu diskutieren.

Mehr als 40 Gäste waren gekommen, um an der Diskussion teilzunehmen, die vom CDU-Fraktionsvorsitzenden im Kranenburger Rat, Joachim Janßen, mit einem Rückblick aus Sicht des Rates eröffnet wurde. Joachim Janßen berichtete, dass es in den vergangenen Jahren bereits Überlegungen gegeben habe, die Verkehrsführung zu verändern — etwa durch eine Abpollerung, Drempel oder die Umwandlung in eine Einbahnstraße — die aber wieder verworfen wurden. Aufgrund des wachsenden Verkehrsaufkommens — im Vergleich zu 2011 sei das Aufkommen um mehr als 1000 Fahrzeuge pro Tag gestiegen — sehe man sich im Rat nun jedoch zum Handeln gezwungen, so der CDU-Fraktionschef.

Hauptziel müsse es sein, so Bürgermeister Günter Steins aus Sicht der Verwaltung, "auch die Aufenthaltsqualität zu erhöhen". "Ich bin in zehn Jahren zu der Erkenntnis gekommen, dass das einzige Mittel dazu ist, den Durchgangsverkehr komplett von der Großen Straße runterzubekommen auf die Umgehung", so Steins.

Die anwesenden Bürger wiesen vor allem auf die Gefahren hin, die aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens und wegen erhöhter Geschwindigkeit (mit der laut Statistiken der Verwaltung jedoch nur 1,1 Prozent der Kraftfahrer unterwegs sind) für Passanten bestehen, die Rede war gar von "Kampffahren".

Die CDU stellte bei der Bürgerdiskussion fünf Varianten vor. Breite Zustimmung fand dabei die Variante, die vorsieht, den Verkehr auf der Großen Straße weiterhin in beide Richtungen fahren zu lassen, die Straße jedoch durch eine Abpollerung auf Höhe der Provinzial-Filiale, aus Richtung Wyler kommend also vor dem Marktplatz, zu blockieren. Zudem sieht die Variante vor, zusätzliche Parkplätze vor der Abpollerung (aus Richtung Wyler kommend) zu schaffen, damit Kunden aus dieser Richtung die Geschäfte auf der Großen Straße weiter besuchen.

Neben der CDU sagte auch Bürgermeister Steins, dass er eine Abpollerung favorisiere, genauso wie der ebenfalls anwesende SPD-Fraktionsvorsitzende Jürgen Franken. Abwarten wolle man jedoch noch eine Stellungnahme der Geschäftsinhaber, die sich in Kürze anlässlich der Thematik versammeln.

(RP)
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