Bedburg-Hau Sprachsensibilisierung in der psychiatrischen Pflege

Bedburg-Hau · "Worte können viel bewegen, stützen, und begleiten", sagt Elke Prestin. Sie ist Kommunikationsreferentin und Buchautorin mit dem Schwerpunkt Psychiatrie. Sie und weitere Fachreferenten wollten bei der zweitägigen LVR-Fachtagung in den Kliniken in Bedburg-Hau Pflegepersonal auf ihre Wortwahl sensibilisieren, wenn sie mir Pflegebedürftigen in Kontakt stehen. Denn "Kommunikation kann auch viel kaputt machen", weiß Prestin. Vor allem dann, wenn falsche oder immer die gleiche Wortwahl bei der psychiatrischen Pflege angewandt wird. "Der psychisch erkrankte Mensch erhält dadurch das Gefühl, kein Individuum, sondern lediglich ein Fall wie viele andere zu sein", sagt Prestin.

Sandra Mantz, Sprachkompetenztrainerin, mahnte, sich immer zu vergewissern, welche Person man vor sich habe. Ältere Menschen, die den Krieg miterlebt hätten, sollte man nicht mit Wortspielen, die mit Krieg zu tun haben, konfrontieren. Selbes gelte für Begriffe "wahnsinnig, verrückt, Schwachsinn oder Blödsinn". Diese Begriffe kämen aus der Sprache der Psychiatrie und werden heute oft für positive und schöne Dinge genutzt.

(KT)
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