Fußball 1. FC Kleve: Mit Pusic einig – jetzt noch Özkaya

Den Vorwurf, dass die Entscheidungsträger beim 1. FC Kleve nicht alles versuchen, um die Fußball-Regionalliga noch irgendwie zu halten, kann man ihnen nicht machen. Nachdem zuletzt vier Spieler für den Kader nachbestellt wurden (die RP berichtete), die alle mit ins Trainingslager fuhren, wurde jetzt der Vertrag mit dem ehemaligen Düsseldorfer Stürmer Ivan Pusic unterzeichnet. Es gibt zwar noch ein Problem, was die Spielberechtigung betrifft, doch ist man beim 1. FC guten Mutes, dass diese Angelegenheit zügig erledigt sein wird. Was an der Verpflichtung des Angreifers recht ungewöhnlich ist, sind die monatlichen Aufwendungen, die der 1. FC Kleve für den Akteur aufbringen muss. 150 Euro im Monat bekommt der ehemalige Fortune für seine Hilfe im Abstiegskampf neben einer Punktprämie. Den Grund, warum der schnelle Ivan für die geringe Entlohnung beim 1. FC unterschrieben hat, liefert FC-Manager Klaus Hilpert: "Der will lieber bis zum Saisonende in der Regionalliga spielen, als in Düsseldorf herumzusitzen. Auch wenn er dabei drauflegt."

Nach diesem Verfahren wollen sich die Klever nun auch noch den Allrounder Orhan Özkaya an Land ziehen. Der 29-Jährige war zuletzt für den Bonner SC aktiv, spielte zuvor unter anderem beim KFC Uerdingen sowie Wattenscheid 09 in der Regionalliga und ist derzeit ohne Festanstellung. Das Modell "Kicker für 150 Euro" soll offenbar, wenn sich Verein und Akteur einig werden, auch hier greifen. Angesichts der übersichtlichen Kontostände beim 1. FC kein zu verachtendes Modell, damit im späteren Verlauf der Saison nicht irgendwann die Kreditkarte streikt. Hilpert weiß, dass er in Kleve mit einem der kleinsten Etats in der Liga auskommen muss. "Das macht mir nichts, das war in Bochum auch schon so", erklärt der Manager.

Sollte Orhan Özkaya ebenfalls kommen, hätte der 1. FC Kleve seinen Kader um sechs neue Leute aufgestockt. Ein Grund mehr für Pusic und voraussichtlich auch Özkaya sich beim abstiegsbedrohten Regionalligisten ins Zeug zu legen, ist, dass beiden eine Festanstellung beim Klassenerhalt unter marktüblichen Bedingungen winkt.

Manager Klaus Hilpert lässt vor dem ersten Spiel im neuen Jahr deshalb auch keine Zweifel aufkommen, was am Ende der Saison herauskommen muss: "Mit diesem Kader darf man nicht absteigen."

Weiterer Vorteil für den 1. FC: Stammkräfte, die bislang bei einem Blick auf die Ersatzbank selten Gefahr liefen ihren Platz zu verlieren, dürften sich ihrer nicht mehr so sicher sein. Hilpert: "Hier gibt's keine Erbhöfe oder Garantien. Hier gibt's nur Klassenerhalt."

Manchmal verschickt der DFB auch erfreuliche Briefe. So einen erhielt jetzt der 1. FC Kleve. Die Ermittlungen wegen der Vorfälle beim Heimspiel gegen RW Essen sind eingestellt worden. Damals hatte Ralf Seeger, der für den Ordnungsdienst zuständig war, auch kurzfristig auf dem Platz Spieler und Unparteiische sortiert.

(RP)
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