Kleve Rheinlandtaler für "Jopi"

Kleve · Georg Winnen, besser bekannt als "Jopi", wurde gestern vom Landschaftsverband Rheinland mit dem Rheinlandtaler ausgezeichnet. Winnen macht sich seit Jahrzehnten um die niederrheinische Mundart verdient.

 Bürgermeister Theo Brauer (l.) zeigt den Rheinlandtaler, den Georg Winnen (2. v. l.) erhält. Erste Gratulanten waren Winfried Schittges und Inge Verweyen.

Bürgermeister Theo Brauer (l.) zeigt den Rheinlandtaler, den Georg Winnen (2. v. l.) erhält. Erste Gratulanten waren Winfried Schittges und Inge Verweyen.

Foto: eve

Der Name "Jopi" muss für die Bühne gemacht worden sein. Johannes Heesters verhalf ihm zu Berühmtheit – am Niederrhein gibt es aber noch einen zweiten Entertainer, der dem Spitznamen alle Ehre macht: Georg Winnen adaptierte den Bühnennamen des berühmten Niederländers und machte den holländischen Akzent auf der Bühne zu seinem Markenzeichen. Seine "Dönnekes" erzählt er aber nicht nur in Niederländisch, auf Hochdeutsch oder in einer akzentlastigen Mischung, sondern mit größter Leidenschaft auch in einer dritten Sprache: dem "Platt".

Für seine Verdienste um die Erhaltung der plattdeutschen Sprache erhielt Georg "Jopi" Winnen gestern die Rheinlandtaler-Auszeichnung vom Landschaftsverband Rheinland. "Wir ehren heute Herrn Georg Winnen für seine Verdienste um die Bewahrung der rheinischen Kultur, genauer: des Kulturguts Sprache, insbesondere der plattdeutschen Sprache. Herr Winnen ist ein Meister des Dialekts, und er ist ein großer Bühnenmeister, der die niederrheinische Mundart wie kaum ein anderer zum Erblühen bringt", sagte Winfried Schittges, stellvertretender Vorsitzender der Landschaftsversammlung Rheinland, in seiner Laudatio. Auch lobte er den wohltätigen Charakter Winnens, dessen Veranstaltungen und Auftritte stets einem guten Zweck zugute kommen. Auch die stellvertretende Landrätin Hubertina Croonenbroek und Pfarrer van Doornick aus Kalkar, ein Freund des Preisträgers, lobten dessen Engagement. Ein musikalisches "Ständchen" gab es zudem vom MGV Eintracht Materborn, indem Winnen selbst aktiv ist.

Unvergessen sind viele Auftritte von Georg Winnen bis heute: So erinnerte sich Bürgermeister Theo Brauer in seinem Grußwort an seine erste Begegnung mit "Jopi", damals noch nicht als amtierender Bürgermeister, sondern als Karnevalsprinz der Stadt Kleve. Im Materborner Ratskurg sah Brauer einen Auftritt des Mundart-Virtuosen als "Pater Willem Pit", der das WM-Endspiel Deutschland-Niederlande neu kommentierte. Die damals Anwesenden konnten sich vor Lachen kaum halten, erinnerte sich Brauer. Den Humor hat Winnen sich bis heute bewahrt, regelmäßig beweist er das in Vorträgen und in Büttenreden zur Karnevalszeit.

Seine Dankesrede hielt "Jopi" Winnen – wie könnte es anders sein – auf Platt. "Dat mooiste, wat ek van Mooder hebb, dat is min Mooderspraak, et Kleefse Platt", bekundete er einmal mehr seine Liebe zur Mundart – sein Appell an alle Generationen: "Lott ons vörr Kultur än Mundart trekke an eene Strang."

(RP)
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