Die Pfalzdörfer am Niederrhein Eine Pfälzerin zu Besuch in Louisendorf

Louisendorf · Unsere Autorin kommt aus der Südwestpfalz. Wir haben das Experiment gewagt: Wie fühlt es sich für sie an, fast 400 Kilometer von der Heimat entfernt den Spuren der Pfälzer in Louisendorf zu folgen?

 Jürgen Graven erklärt mir, wie die Pfälzer am Niederrhein ihre Kultur gepflegt und erhalten haben. Ein bisschen erinnert es mich an meine Heimat.

Jürgen Graven erklärt mir, wie die Pfälzer am Niederrhein ihre Kultur gepflegt und erhalten haben. Ein bisschen erinnert es mich an meine Heimat.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Junge Menschen auf Bierbänken, Halbliter-Gläser mit Weinschorle in der Hand. Menschen wie ich, die vor Jahren ihre Heimat verlassen haben, um anderswo zu studieren. In den Großstädten, bloß raus aus der Provinz. Mittlerweile sind wir Lehrerinnen, Juristen oder Journalisten. Und eigentlich sind Schunkelkonzerte mit Bierbänken auch so gar nichts für uns. Doch wenn im Oktober das alljährliche Konzert der „Anonyme Giddarischde“ ansteht, dann kommen wir alle nach Hause. Nach Pirmasens, Rheinland-Pfalz. Während die älteren Konzertbesucher weiter hinten sitzen, auch eine Weinschorle in der Hand, singen wir vor der Bühne aus voller Kehle: „Warsch du emol uf de Kalmit oder uf de Dahner Höh?“.