Kleve/Goch Kritik an Notrufnummer: Land will sich einmischen

Kleve/Goch · Die Patientenbeauftragte der Landesregierung, Claudia Middendorf, reagiert auf die Berichterstattung der Rheinischen Post zum Thema Bereitschaftsdienst-Nummer 116 117. Sie kündigt an, sich erkundigen zu wollen, wie genau es um die Erreichbarkeit der Ärzte nachts und an Wochenenden steht. Aber sie nimmt auch die Patienten selbst in die Pflicht. Claudia Middendorf schreibt:

"An mich wurde in der Vergangenheit ebenfalls herangetragen, dass Krankenhäuser zunehmend darüber klagen, dass ihre Notfallambulanzen teilweise als Ersatz für einen Hausarztbesuch genutzt werden und dadurch überfüllt sind. Auf diese Weise werden Ressourcen gebunden, die im schlimmsten Fall dringend für die Versorgung schwer erkrankter oder verletzter Personen benötigt werden. Daher halte ich es für wichtig, die Menschen darüber aufzuklären, was ein Notfall ist und wer in welchem Fall der richtige Ansprechpartner ist."

Diese Thematik sei bereits zu Beginn des Jahres von den Patientenfürsprechern im Rahmen des "Tages des Patienten" thematisiert worden, was sie sehr begrüßt habe. "Insofern sehe ich auch in der Einrichtung der Rufnummer 116 117 ein wichtiges Instrument, um den Menschen die richtigen Hinweise mit auf den Weg zu geben, welcher Arzt in welchem Fall für ein Anliegen zuständig ist." Nach ihrer Wahrnehmung sei diese Nummer längst noch nicht allen Bürgern bekannt.

Daher sehe sie die Notwendigkeit, die 116117 in der Bevölkerung noch bekannter zu machen. "Um ihre wichtige Funktion zu erfüllen, sollte sie natürlich in den angegebenen Zeiträumen für die Menschen erreichbar sein und Hilfestellung geben. Ich nehme die Hinweise bezüglich der Erreichbarkeit der Notfallnummer sehr ernst und werde diesbezügliche Erkundigungen einholen." Claudia Middendorf ist für Patientenrechte allgemein und zudem für Behinderte zuständig.

(nik)
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