Kleve Kreative Gastro-Ideen für die Studenten

Kleve · Seit Eröffnung der Hochschule klagen Studenten über mangelnde Ausgeh-Möglichkeiten in Kleve. Das soll sich nun ändern: Ein Café im Studentenwohnheim und ein Imbiss-Waggon öffnen in Kürze, ein Restaurant-Schiff ist in Planung.

 Bald gibt es im Waggon vor der Hochschule einen Imbiss für die Studenten. Nicht die einzige kreative Idee von Klever Gastronomen, die Studenten als ihre Zielgruppe entdeckt haben.

Bald gibt es im Waggon vor der Hochschule einen Imbiss für die Studenten. Nicht die einzige kreative Idee von Klever Gastronomen, die Studenten als ihre Zielgruppe entdeckt haben.

Foto: Klaus-Dieter Stade

Not macht erfinderisch — unter Klever Studenten, so hört man, sei vor allem eines beliebt: private Hauspartys. Denn auch wenn sich in den vergangenen Monaten schon die eine oder andere Kneipe als Treffpunkt für Studenten entpuppt hat, die jungen Erwachsenen wünschen sich bereits seit Eröffnung der Hochschule mehr Ausgeh-Möglichkeiten in der Schwanenstadt. "Meiner Ansicht nach fehlen kleine gemütliche Kneipen in der gesamten Stadt", sagt Student Christian Tewes. Dass nun auch noch die Diskothek "World Center" geschlossen hat, trübt bei aller Freude über ein größeres Kino zudem die Stimmung der Feier-Willigen. Ihre Hoffnung: Dass sie auch dort in Zukunft ausgehen können. Erste Planungen sehen ein Misch-Konzept aus Kino, Restaurant und Tanz vor.

Einige Gastronomen aus Kleve gehen aber schon deutlich konkreter in die Offensive, haben die Studenten als ihre Zielgruppe erkannt. Dabei klingt keine Idee zu verrückt: Bereits bekannt sind die Pläne eines Restaurant-Schiffs, von Studenten selbst auf den Weg gebracht — unterstützt von einem großen Klever Gastronom. "Die Überlegung war, ein Café zu eröffnen, wo wir hingehen können, weil es hier nichts gibt", sagte Studentin Verena Hartmann bei der Vorstellung der Pläne. Im Sommer 2014 könnte "der Freibeuter" dauerhaft im Spoy-Kanal anlegen.

Aber nicht nur über das Wasser kommen die findigen Geschäftsleute, auch über die Schiene wollen sie die Studenten für sich gewinnen. So steht seit kurzem ein Eisenbahn-Waggon aus dem Jahr 1928 vor dem Campus. Er ist 13 Meter lang, hört auf den Namen "Donnerbüchse" und gehört Franz Vierboom, bekannt für sein Caféhaus Niederrhein in Kranenburg. Dort stand der Waggon auch bisher — hat jetzt aber sein neues Zuhause vor dem Hochschulgelände gefunden. Der ursprünglich grüne Anstrich ist mittlerweile einem leuchtenden Rot gewichen. Ein gutes Dutzend Gäste haben in dem Waggon Platz, bei entsprechendem Wetter natürlich auch noch mehr davor. Anbieten möchte Vierboom vor allem Imbiss-Küche und Snacks für zwischendurch — eröffnet werden soll der Waggon für den kleinen Hunger zwischendurch bereits in Kürze.

Im Sommer eröffnet im Erdgeschoss des Studentenwohnheims an der Hafenstraße ein neues Café. Im "Live" soll der Name Programm sein: Bühne und Soundsystem sind fest installiert, die Künstler müssen nur ihre Instrumente mitbringen. Daneben soll es auch Comedy und andere Veranstaltungen geben, die Küche bietet Fast Food und kleinere Gerichte, wie Geschäftsführerin Sabine Weyers erzählt. Sie wird das Café zusammen mit Janina Hemmers leiten, Inhaber ist Tim Verfondern, der sich in Kleve mit dem Tonstudio "Soundbox" einen Namen gemacht hat. "Lebendige Gastronomie" nennt sich das Konzept — aber auch wenn sich das Café in erster Linie an Studenten richtet, sei jeder andere Gast ebenso willkommen. Derzeit kann man eigenen Idee für das "Live" einbringen. An der Hochschule wurde eine Umfrage gestartet, auch im sozialen Netzwerk Facebook kann man seine Anregungen geben.

In der Vergangenheit hat sich in Kleve gezeigt: Damit Studentenleben entstehen kann, bedarf es wohlwollender Nachbarn: "Problem ist auch vielerorts die fehlende Akzeptanz", sagt Student Christian Tewes. Da wird es für das "Live" im Studentenwohnheim vermutlich wohl weniger Probleme geben.

(RP/ac)
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