Kreis Kleve Am Donnerstag streikt der Nahverkehr

Im Moment ist es im Kreis Kleve noch ruhig. Nur das LVR-Klinik in Bedburg-Hau machte am heutigen Mittwoch, 3. Februar, eine aktive Mittagspause. Die Gewerkschaft ver.di hatte dazu aufgerufen. Am Donnerstag, 4. Feburar, könnte sich die Situation ändern. Der gesamte Nahverkehr streikt - und zwar den ganzen Tag.

 Die Mitarbeiter der LVR-Klinik Bedburg-Hau machten heute eine aktive Mittagspause.

Die Mitarbeiter der LVR-Klinik Bedburg-Hau machten heute eine aktive Mittagspause.

Foto: Gottfried Evers

"Die Nerven liegen sowohl bei den Fahrern, als auch bei Kunden blank", sagt Josef Kannenberg, Niederlassungsleiter der Niag in Kleve auf Nachfrage unserer Redaktion. Ferner berichtet er, dass alle Busse im Kreis Kleve, Wesel und der Stadt Duisburg am Donnerstag streiken. Ebenfalls die Schulbusse, die im Kreis Kleve weitestgehend in den Linienverkehr mit eingebunden sind, sind davon betroffen.

Verzögerungen bei der Müllabfuhr

Noch unklar ist, ob auch der Klever City-Bus vom Warnstreik lahmgelegt wird. "Unsere Fahrgäste müssen sich auf Verspätungen und Ausfälle einstellen. Denn wir wissen noch nicht, welche Kapazitäten morgen zur Verfügung stehen. Wir versuchen aber, so gut es geht umzuschichten und Kräfte zu mobilisieren”, sagt Kannenberg.

Auch die Umweltbetriebe der Stadt Kleve (kurz: USK) weisen in einer Pressemitteilung vorsorglich darauf hin, dass es bei der Abfallentsorgung am Donnerstag zu Verzögerungen kommen könnte. Sie bittet die betroffenen Anlieger, die gefüllten Müll- und Wertstoffgefäße bis zum Abend stehen zu lassen. Sofern dann noch keine Leerung erfolgt ist, wird der Mülle entweder am Freitag, 5., oder am Montag, 8. Februar, abgeholt.

Hintergrund des Streiks ist die bundesweite ver.di-Forderung nach fünf Prozent mehr Lohn (Gesamtvolumen) für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst. Die "aktive Mittagspause”, die heute in der LVR-Klinik Bedburg-Hau beziehungsweise beim LVR HPH Netzwerk Niederrhein absolviert wurde, war nur der Anfang.

Fünf Prozent mehr Lohn

Während der Bund "Milliarden an Hoteliers und Banken verschenkt, wird uns gegenüber behauptet, die Kassen seien leer”, macht Gewerkschaftssekretär Harald Hüskens auf dem LVR-Gelände deutlich. Den rund 100 bis 150 Beschäftigten in Krankenhäusern und Betreuungseinrichtungen, die dort mit Erbsensuppe und Brötchen ihre "Arbeitskampfkraft” stärkten, liegen innerhalb der Gesamtforderung von fünf Prozent unter anderem die Teilzeitbeschäftigten und der Nachtzuschlag besonders am Herzen.

"Mehrarbeit von Teilzeitbeschäftigten soll wie Mehrarbeit von Vollzeitbeschäftigten vergütet werden” und "20 Prozent Nachtarbeitszuschlag auch für Beschäftigte in Krankenhäusern” verlangt ver.di, erklärte Willi Scheuren, Personalratsvorsitzender der Rheinischen Kliniken.

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