Kreis Kleve 72-Stunden-Aktion mit 1000 Teilnehmern

Kreis Kleve · Die 72-Stunden-Aktion des BDKJ, bei der sich Jugendliche ein verlängertes Wochenende lang für ein soziales Projekt einsetzen, wird im Kreis Kleve ein Riesen-Erfolg. Als 1000 Anmeldungen vorlagen, wurde die Liste jetzt geschlossen.

 Pfarrer Günter Hoebertz und die Vorsitzende Melanie Heynen mit einer der bunten Fahnen.

Pfarrer Günter Hoebertz und die Vorsitzende Melanie Heynen mit einer der bunten Fahnen.

Foto: Evers

72-Stunden-Aktion vom 13 bis 16. Juni unter dem Motto "Uns schickt der Himmel": Die vom BDKJ, dem Bund der Katholischen Jugend ausgerufenen drei Aktionstage, bei denen sich Kinder und Jugendliche aktiv einsetzen, starkmachen für die gute Sache, ist im Kreis Kleve ganz besonders erfolgreich, auch im Vergleich zu anderen Dekanaten des Bistums Münster. So erfolgreich, dass die Teilnehmerlisten geschlossen werden mussten, "weil wir es sonst organisatorisch gar nicht auf die Reihe bekommen würden", so Günter Hoebertz, Pfarrer von St. Arnold Janssen Goch und BDKJ-Präses im Kreis. "Mit 28 Gruppen ist das sprichwörtliche Haus voll."

Fünf Gruppen aus dem Raum Kleve, fünf aus dem Raum Goch, sechs aus Kalkar und Uedem, vier aus Geldern, weitere vier aus Wachtendonk "und drum herum" – das sei eine wirklich überaus starke Beteiligung, so Hoebertz.

"Wir merken aber im Vergleich zu der vorigen Aktion auch deutlich, dass es diesmal behördlicherseits schwieriger wird, die Projekte umzusetzen. Überall dort, wo es um Genehmigungsverfahren geht, werden Regeln angewandt, die für jeden Bauherren richtigerweise gelten müssen.

Aber für die 72-Stunden-Aktion, für Projekte, die von Kindern und Jugendlichen gemacht werden, ist es doch hier und da etwas traurig, dass Projekte dann doch nicht möglich sind, weil es keine Genehmigungen gibt." Als Beispiel nannte Hoebertz im RP-Gespräch eine Bobbycar-Bahn und sogar "eine Biotop-Anlegung auf einer Insel, die letztlich daran scheiterte, dass dafür zwei Büsche hätten entfernt werden müssen. Traurig, weil man so das ökologische Engagement von Jugendlichen verhindert." Das Projekt wird es trotzdem geben – "jetzt aber auf Privatgelände, und das ist doch wirklich schade", sagt der BDKJ-Chef.

Mehr als 1000 Jugendliche machen mit, um "aktiv ihr Umfeld zu verbessern": Da sei es auch zunehmend schwierig, "so eine Aktion in Förderrichtlinien zu packen", klagt Hoebertz. "Vielfach gibt es keine Unterstützung, weil man uns sagte, Anträge seien zu spät gestellt worden. Eher konnte sie aber doch gar keiner stellen, weil die Projekte erst entwickelt werden mussten, denn genau das ist ja ein wichtiger Teil dieser 72-Stunden-Aktion."

Mit dem Kreisjugendamt sei er BDKJ noch "im Gespräch", aber örtliche Jugendämter wie das von Goch hätten schlicht und einfach signalisiert: "Es gibt nichts." Dabei gehe es nicht etwa um große Beträge, "sondern darum, den Jugendlichen Anerkennung zu zollen. Das kann man doch auch mit einer Runde Eis für alle", so Hoebertz. "Darum zähle ich nun auf die Kreativität der Jugendämter."

Zählen tut er übrigens auch auf Anerkennung durch die Politik. Bislang habe allerdings nur Dr. Günther Bergmann, Chef der Kreis-CDU, zugesagt. "Mal sehen, wer sich noch beteiligen wird – und ob sich noch jemand beteiligen wird." Aber, so Pfarrer Hoebertz: Es gebe auch schöne Beispiele. So die spontane Zusage von Bernd Hesseling, dem Chef des Bauernmarkts Lindchen in Uedem: Er stellt für alle Gruppen jeweils eine Kiste mit Obst zur Verfügung.

Das Kreisjugendamt habe es, berichtete Hoebertz, vor kurzem möglich gemacht, eine einfache und effektive Förderung auf die Beine zu stellen. Alle Gruppen aus Städten, in denen das Kreisjugendamt zuständig ist, werden finanziell unterstützt.

(RP)
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