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RP und Sparkasse Goch-Kevelaer-Weeze präsentieren Menschen, die unsere Region bewegen (5) Natur trifft auf Top-Technik in Weeze

Kevelaer · Der Angelsportverein Weeze installierte vor zwei Jahren ein Zirkulationssystem in seinem See. Nötig wurde das nach einem Fischsterben aufgrund von Sauerstoffmangel. Gewässerwart Stephan Krüger erklärt, wie die gesponserte Anlage funktioniert.

 Gewässerwart Stephan Krüger vor der Info-Tafel am Vereingelände, worauf das Zirkulationssystem zu sehen ist, das die Sparkasse unterstützt hat.

Gewässerwart Stephan Krüger vor der Info-Tafel am Vereingelände, worauf das Zirkulationssystem zu sehen ist, das die Sparkasse unterstützt hat.

Foto: Seybert

Weeze Mit bloßem Auge ist das technische Gerät für den Spaziergänger nicht zu entdecken. Es ist fest verankert in einem hinteren Teil der Kalbecker Seen, dort, wo genügend Sonnenstrahlen die Solarzellen erreichen. Aber eine Informationstafel erklärt den Spaziergängern genau, was die Maschine für Mensch und Natur leistet.

Seit 2012 läuft die Maschine, das Zirkulationssystem "Aquamotec". Stephan Krüger, Gewässerwart des Angelsportvereins Weeze, erklärt, wie das funktioniert. "Die Zirkulationsanlage fördert sauerstoffarmes Tiefenwasser zur Oberfläche und drückt es seitlich weg. An der Oberfläche kann sich das Wasser mit neuem Sauerstoff anreichern und Stickstoff an die Luft abgeben."

Das sauerstoffreiche Wasser sinkt nach unten und sorgt dafür, dass die "guten" Bakterien ihre Arbeit aufnehmen können. Mit Hilfe des Sauerstoffs können sie Schlamm abbauen, unter anderem biologische Abfälle, die aus Fischkot, Laub und anderen Pflanzenresten bestehen. Durch zuviel nicht abgebaute Abfallprodukte entsteht eine Faulschlammschicht. Wenn die zu dick ist, wird zuviel Sauerstoff verbraucht, der dann dem Wasser fehlt. "Das Schlimmste, was passieren kann, ist ein Fischsterben, weil kein Sauerstoff mehr im Wasser gelöst werden kann", erklärt der Gewässerwart.

So geschehen in den Jahren 2009und 2010. Krüger zeigt Fotos von Fischen, die japsend an der Wasseroberfläche sind, andere sind verendet. Eine Lösung musste her. Kurzfristig und sehr teuer wäre eine Entschlammung gewesen. Das Ausbaggern der Schlammschicht stand aber als nur eine Lösung im Raum.

Eine Alternative bot das Zirkulationssystem. Aber dafür war Überzeugungsarbeit nötig. Die 19 000 Euro teure Anlage konnte nicht eben aus der Portokasse bezahlt werden. Außerdem war das System neu, die Anlage der baden-württembergischen Firma EKS ein Novum in Nordrhein-Westfalen. "Wir wollten eine Lösung, die nachhaltig für die Entwicklung des Sees sorgt, so dass er noch nach Jahrzehnten nutzbar ist", nennt Krüger die Überlegungen, die für die Anlage sprachen. Die Sparkasse Goch-Kevelaer-Weeze reagierte und stieg als Hauptsponsor mit ein. "Dass die Sparkasse uns Gelder bewilligte, hat uns einen Ansporn gegeben, unsere ehrenamtliche Arbeit im Verein fortzusetzen", sagt Krüger. "Man muss am Ball bleiben." Das sehen auch Mitarbeiter des Sponsors Sparkasse mit Freude so - wie die Vermögensberaterin Annelie Derksen aus Weeze: "Ich bin begeistert von dem Projekt des Angelsportvereins Weeze. Es steht für Nachhaltigkeit, was für mich auch beruflich bei der Geldanlage ein wichtiges Thema darstellt."

Seit zwei Jahren läuft "Aquamotec" jetzt nachhaltig. 365 Tage im Jahr. Angetrieben wird der Motor des Zirkulationssystems über Solarzellen. Die Sonnenenergie wird in ein Akku-System eingespeist, damit das Flügelrad auch an sonnenarmen Tagen weiterläuft. Krüger kümmert sich um die Pflege des Apparates, die im Winter etwas intensiver ist. Die Paneele werden so eingestellt, dass sie die Sonnenstrahlen noch einfangen können, die Drehzahl der Anlage gedrosselt. Bei Schnee muss die Anlage frei gemacht werden. Ansonsten versieht sie treu ihren Dienst.

Nach zwei Jahren zeigen sich erste messbare Ergebnisse der Dauerzirkulation. Der Schlammabbau, das sei ein langsamer Prozess, sagt Gewässerwart Stephan Krüger. Was es in den Kalbecker Seen zu finden gibt, verrät er gleich auch. "Hechte, Rotaugen, Brassen und sogar Welse, die größten europäischen Raubfische", zählt er auf. Seit seinem neunten Lebensjahr ist der Kevelaerer beim Angelsportverein Weeze aktiv.

"Meine Passion", nennt er den Ausgleich zur Arbeit. Deswegen engagiert er sich auch gerne rund um das schöne Gewässer.

(bimo)
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