Kevelaer Unternehmer setzen auf Förderer Bruns

Kevelaer · Seit dem 1. März leitet Hans-Josef Bruns die Wirtschaftsförderung. Manche sind zufrieden, andere hoffen, dass bald frischer Wind durch den Innenstadtbereich weht. Denn viel getan hätte sich noch nicht. Ein Stimmungsbild.

 "Keine Tabus mehr für den Peter-Plümpe-Platz" - das fordert Udo Holtmann. Er möchte, dass sich die Wirtschaftsförderung bald der Weiterentwicklung des zentralen Platzes annimmt.

"Keine Tabus mehr für den Peter-Plümpe-Platz" - das fordert Udo Holtmann. Er möchte, dass sich die Wirtschaftsförderung bald der Weiterentwicklung des zentralen Platzes annimmt.

Foto: Settnik

Sie war das Dauerthema im vergangenen Jahr: die Wirtschaftsförderung. Wie geht es weiter, wer macht den Job - das waren die Fragen, die die Unternehmerschaft nach dem Rückzug von Ruth Keuken bewegten. Zum 1. März dieses Jahres trat der ehemalige leitende Diebels-Angestellte Hans-Josef Bruns seinen Dienst an. Und sitzt seitdem im Rathaus an der Seite von Bürgermeister Axel Stibi, weil jener mithilfe der Ratsmehrheit die Wirtschaftsförderungsgesellschaft hatte auflösen lassen. Manche Akteure in der Stadt meinen, durch Bruns habe sich nichts verändert, andere hoffen, dass nun mehr passiert.

 Wirtschaftsförderer Bruns soll es in Kevelaer richten.

Wirtschaftsförderer Bruns soll es in Kevelaer richten.

Foto: NN

Udo Holtmann hatte im vergangenen halben Jahr Gelegenheit, mit Wirtschaftsförderer Bruns Bekanntschaft zu schließen. Er habe einen "unheimlich netten und aufgeschlossenen Menschen" kennengelernt, sagt Holtmann, der die Unternehmervereinigung Kevelaer (UVK) führt.

Den Initiativkreis Wirtschaft, den Bruns im Auftrag des Stadt einberufen hatte, begrüßt er. Das Vernetzungstreffen sei in seiner ersten Sitzung allerdings nicht übers gegenseitige Abtasten hinausgekommen. "Wir brauchen keine allgemeine Ziele, sondern konkrete Maßnahmen", sagt Holtmann. Die Entwicklung des Peter-Plümpe-Platzes sei für ihn das zentrale Thema der kommenden Zeit. "Ich hätte auch nichts dagegen, wenn da ein Media-Markt hinkommt", sagt Holtmann. Es dürfe keine Tabus geben, auch nicht für Hans-Josef Bruns.

Die neue Struktur der Wirtschaftsförderung habe sich bisweilen nicht ausgewirkt, meint Holtmann. "Wir hatten vorher Stillstand und haben immer noch Stillstand." Bruns könne man dies allerdings nicht anlasten, betont er. "Wir müssen ihm noch mehr Zeit geben."

Für Rainer Killich von der Wallfahrtsleitung bleibt mit dem Neuen alles beim Alten. "Wir haben einen guten und regelmäßigen Austausch", sagt Killich, "so wie es mit Frau Keuken und Herrn Kuypers auch schon war." Fast tagtäglich stimme man sich mit dem Rathaus ab, oftmals auch mit Wirtschaftsförderer Bruns. Die Arbeit sei auch nach der Umstrukturierung der Wirtschaftsförderung die gleiche. Allein der Name des Ansprechpartners habe sich geändert.

Für Bernd Pool hingegen hatte sich zuletzt einiges getan. Pool führte die Wirtschaftsförderung interimsweise, bis Bruns übernahm. Und er hätte die Aufgabe gern längerfristig übernommen, daraus aber wurde nichts. Pool konzentriert sich nun voll und ganz aufs Stadtmarketing, dessen Leitung er inne hat. Als Bruns sein Amt antrat, kündigte er an, eng mit dem Marketing zusammenarbeiten zu wollen. Und so sei es gekommen, sagt Pool. In der vergangenen Woche fuhren Bruns und Pool gar gemeinsam zur Expo Real in München. Die Fachmesse für Immobilien und Investitionen wäre eigentlich ein Parkett, auf dem sich üblicherweise nur der Wirtschaftsförderer bewegt. Weil er aber bei seinem Besuch im vergangenen Jahr bereits Kontakte geknüpft habe, sei er einmal mehr dabei gewesen, sagt Pool.

In Heinz Platzers Konditorei wurde Hans-Josef Bruns bereits vorstellig. "Wenn er etwas hat, dann kommt er vorbei", sagt Platzer, der der Interessengemeinschaft Hauptstraße vorsteht. Arbeit genug gebe es für Bruns allemal, sagt er. Kunden locken und Leerstände beseitigen solle er, wünscht sich Platzer. "Auf der Amsterdamer Straße ist zum Beispiel gar nichts mehr los." Kevelaer müsse sich vom Innenstadtzentrum nach außen entwickeln - nicht anders herum. "Das hat die Wirtschaftsförderung vor einigen Jahren vergeigt", sagt Platzer. Nun hofften die Kaufleute in der Stadt, dass es Bruns richtet.

(RP)
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