Kevelaer "Busschein für Kids" – Polizei übt mit Fünftklässlern

Kevelaer · Alle Schulen beteiligen sich an dem Projekt "Busschein für Kids", so dass sämtlichen Fünftklässlern der Stadt diese Verkehrserziehung zu Gute kommt.

 Die Kinder probieren die Sicht eines Busfahrers aus.

Die Kinder probieren die Sicht eines Busfahrers aus.

Die Klasse 5b der Realschule war gestern an der Reihe, den richtigen Umgang mit dem öffentlichen Beförderungsmittel zu lernen. Das Busunternehmen Schatorjé, die Schulen, die Stadt sowie die Polizei arbeiten zusammen, um Schülern Probleme beim alltäglichen Beförderungsgerangel zu ersparen. "Wir wollen die Kinder zum aktiven Mitdenken animieren", erklärte Polizeioberkommissar Georg Kuypers, Verkehrssicherheitsberater der Polizei.

Ihm zur Seite standen Busfahrer Klaus Lousee, sowie die Knautschpuppe "Max, oder auch 'Crashy' genannt", so Kuypers. "Crashy" sollte den gefährlichen vorderen und hinteren Schwenkbereich eines Busses beim Rangieren veranschaulichen. Nicht nur sollte man deshalb Abstand vom Bordstein halten, sondern sich erst recht nicht zwischen "Drängelgitter" und Bus durchquetschen. "Sonst kann nämlich nach dem Durchquetschen schnell das Zerquetschen kommen", wusste Kuypers. Mit chaotischem Pressen und Stoßen brauchten die Kleinen ganze 37 Sekunden, bis alle auf ihren Plätzen saßen. Mit geordnetem Aufstellen und abgeschnallten Tornistern war das Ganze in 21 Sekunden geschafft – zur Überraschung der Kinder.

Neben der Verkehrserziehung wurden die Bus-Paten vorgestellt, die als Schutzengel fungieren. Eine Patin, Isabell Eickhoff aus der 10e, war an diesem Tag dabei. Außerdem hatte sie eine persönliche Geschichte, warum ihr die Sicherheit am Bus so wichtig ist: "Ich war in der sechsten Klasse, es wurde wie immer gedrängelt und geschubst, und plötzlich lag ich unter dem Bus." Glücklicherweise ist nicht mehr passiert.

Am Twistedener Irrland wurde das richtige Aussteigen trainiert, denn man muss immer auf Fahrradfahrer achten. In diesem Fall fuhr Georg Kuypers auf dem Gehweg, und manch einer war unvorsichtig. Unter anderem Luca W., der dem bremsbereiten Sicherheitsberater vors Rad gesprungen ist. "Da hab ich nicht aufgepasst", sagte er erschreckt. Kuypers Tipp: "Gucken plus Denken gleich Wahrnehmen." Während der Rückfahrt wurde eine Vollbremsung geprobt, bevor zurück am Schulgelände den Kindern die Gefahr des toten Winkels eindrücklich anhand einer überfahrenen Plastikflasche vermittelt wurde.

(cnk)
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